Seemann, Cowboy und Gangster

Altstadt · Hommage an Sterling Hayden im Filmmuseum

Sterling Hayden (rechts) im Western »Johnny Guitar« von 1954 als kampfesmüder Cowboy.	Foto: VA

Sterling Hayden (rechts) im Western »Johnny Guitar« von 1954 als kampfesmüder Cowboy. Foto: VA

Altstadt · Im Mai und Juni widmet das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum (St.-Jakobs-Platz 1) dem Schauspieler Sterling Hayden eine Filmreihe mit insgesamt 15 Spiel- und Dokumentarfilmen.

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Bis zu seinem Tod 1986 stand Hayden in mehr als 50 Filmen von Regisseuren wie Stanley Kubrick, Francis Ford Coppola oder Bernardo Bertolucci vor der Kamera. Der Filmemacher Wolf- Eckart Bühler schuf 1982 das Porträt »Leuchtturm des Chaos«, das er am Sonntag, 4. Juni, um 21 Uhr in einer deutsch untertitelten Fassung vorstellen wird.

Der wegen seiner Körpergröße und blonden Haaren oft als »schöner Wikinger-Gott« gepriesene Sterling Hayden (1916-1986) lebte und arbeitete ursprünglich als Seemann. Er kam eher zufällig zum Film. Im Zweiten Weltkrieg kämpfte Hayden bei den Marines und trat der kommunistischen Partei Amerikas bei. Später sagte er im Klima der Kommunistenhatz der McCarthy-Ära vor dem Kongressausschuss zur Untersuchung unamerikanischer Umtriebe aus und verriet dort die Namen anderer vermeintlicher Kommunisten. Hollywood belohnte ihn mit zahlreichen Engagements – er selbst litt jedoch zeitlebens unter diesem Verrat.

Spielte der Sohn niederländischer Einwanderer zu Beginn seiner Karriere noch hauptsächlich in B-Movies, so gelang ihm der Durchbruch mit »The Asphalt Jungle« (1950) von John Huston, einem Klassiker des Gangsterfilms. Auch in Werken im Stil des »film noir« machte er sich einen Namen – etwa in »Suddenly« (1954) mit Frank Sinatra, »The Killing« (1956) von Stanley Kubrick oder »Crime of Passion« (1958) von Gerd Oswald mit Barbara Stanwyck als Gegenspielerin.

Auch im Western passte seine kantige, stille Art: 1952 spielte er in »Denver & Rio Grande« von Byron Haskin, einem klassischen Eisenbahnfilm über zwei konkurrierende Bahngesellschaften. 1954 war Hayden in »Johnny Guitar« von Nicholas Ray – einem seiner bekanntesten Filme – als kampfesmüder Cowboy zwischen zwei Frauen zu sehen.

Das abenteuerliche Leben Sterling Haydens wurde in gleich zwei Filmen von Wolf-Eckart Bühler verarbeitet: als Dokumentarfilm »Leuchtturm des Chaos« (1982), inspiriert von Haydens Autobiografie »Wanderer«, sowie als Spielfilm „Der Havarist« (1983), in dem Hayden von drei verschiedenen Darstellern gespielt wird. Bei beiden Filmvorführungen am 4. und 9. Juni, jeweils um 21 Uhr, wird der Regisseur zu Gast sein.

Weitere Informationen sowie alle Filme der Reihe finden sich unter www.muenchner-stadtmuseum.de/film

Reservierungen sind unter Tel. 23 39 64 50 möglich. Der Eintritt kostet 4 Euro (Aufschlag bei Überlänge).

Artikel vom 19.05.2017
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