München wird inklusiv

Kampagne und Mitmach-Aktion für Bürger ist angelaufen

Zum Start der Kampagne haben Christine Strobl, Oswald Utz und Dieter Reiter die ersten Plakate geklebt.	Foto: Robert Bösl

Zum Start der Kampagne haben Christine Strobl, Oswald Utz und Dieter Reiter die ersten Plakate geklebt. Foto: Robert Bösl

München · »München wird inklusiv«: So lautet das Motto der Kampagne, für die Oberbürgermeister Dieter Reiter am Dienstag zusammen mit Bürgermeisterin Christine Strobl und Oswald Utz, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt, den offiziellen Startschuss gegeben hat.

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Im Rahmen der Kampagne und Mitmach-Aktion haben die Münchner mit und ohne Behinderungen die Möglichkeit, Ideen für Maßnahmen einzureichen, die zur Verbesserung der Situation von Menschen mit Behinderungen beitragen. Geeignete Vorschläge für Maßnahmen sollen in den künftigen zweiten Aktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) einfließen. Organisiert wird die Aktion, die bis zum 15. August läuft, vom Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK im Sozialreferat.

Bereits im Jahr 2013 hat der Stadtrat einen ersten Aktionsplan zur Umsetzung der UN-BRK beschlossen. Ziel des Aktionsplans ist die Förderung der Inklusion, also die volle gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen. Der erste Aktionsplan besteht aus 47 Maßnahmen. Zahlreiche Maßnahmen sind mittler-weile abgeschlossen, einige laufen noch.

Die Maßnahmen erstrecken sich auf ganz unterschiedliche Themenbereiche. So geht es bei den einzelnen Maßnahmen zum Beispiel um barrierefreie Ausstellungstechnik in Museen, um Zuschüsse für Sportangebote, von denen Menschen mit und ohne Behinderungen profitieren. Oder um ein Stadtteilprojekt, das testet, wie Menschen mit Behinderungen besser an Angeboten vor Ort teilhaben können.

»München gilt seit Jahren als eine der behindertenfreundlichsten Städte Deutschlands. Und die selbstbestimmte, uneingeschränkte und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen, unabhängig davon, ob mit oder ohne Behinderung, ist schon lange ein erklärtes Ziel der Münchner Stadtpolitik«, erklärte Oberbürgermeister Dieter Reiter. Seit über 40 Jahren ist der Münchner Behindertenbeirat aktiv, seit mehr als zehn Jahren gibt es einen städtischen Behindertenbeauftragten. »Doch entscheidend für eine inklusive Stadtgesellschaft ist, dass sich nicht nur Experten, sondern auch möglichst viele Bürgerinnen und Bürger für gelebte Inklusion einsetzen«, betonte der OB. Auch in dieser Hinsicht will die Stadt München mit gutem Beispiel vorangehen.«

Auch der zweite Aktionsplan soll Maßnahmen in ganz unterschiedlichen Bereichen enthalten. Die Palette reicht von Schule und Arbeit über Gesundheit oder Pflege, Freizeit und Kultur bis hin zu Wohnen oder Teilhabe am öffentlichen und politischen Leben. Die Münchner können hierzu Ideen und Vorschläge für Maßnahmen einreichen. Vor allem Menschen mit Behinderungen soll so die Möglichkeit gegeben werden, sich an der Entstehung des zweiten Aktionsplans mitzubeteiligen. »Schon der vor vier Jahren vom Stadtrat beschlossene erste Aktionsplan war ein Meilenstein auf dem Weg zu einer inklusiven Stadtgesellschaft«, fand die dritte Bürgermeisterin Christine Strobl große Worte. Es seien konkrete inklusionsfördernde Maßnahmen erarbeitet worden. »Dabei handelt es sich nicht um einen unverbindlichen Wunschkatalog, denn die Umsetzung der UN-BRK ist rechtlich vorgeschrieben und für die Umsetzung der Maßnahmen gibt es ein mit Stadtratsbeschluss festgelegtes Verfahren«, erläutert Strobl.

Alle, die an der Aktion teilnehmen wollen, können ihre Vorschläge in ein Formular eintragen. »Dass sich die Bürgerinnen und Bürger nicht scheuen, ihre Anliegen zum Thema Behinderung und Inklusion einzubringen und klar machen, wo ihnen der Schuh drückt«, wünscht sich Oswald Utz, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter der Landeshauptstadt München.

Das Formular und alle Informationen zur Mitmach-Aktion gibt es unter der Internetadresse www.muenchen-wird-inklusiv.de/aktionsplan Fragen zur Aktion können per E-Mail an aktionsplan.soz@muenchen.de gerichtet werden.

Wer keine Möglichkeit hat, sich das Formular auszudrucken, bekommt das Formular in Papierform beim Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK in der Burgstraße 4 (Erdgeschoss). Dort liegen die Formulare zum Mitnehmen aus: Der Prospekthalter mit den Formularen befindet sich neben Zimmer 23 und ist montags bis freitags zwischen 8 und 19 Uhr zugänglich. Darüber hinaus werden die Formulare im gleichen Flur in Zimmer 17 ausgegeben. Sie können dort montags bis mittwochs von 9 bis 15 Uhr, donnerstags von 13 bis 15 Uhr sowie freitags von 9 bis 12.30 Uhr abgeholt werden. Um vorherige telefonische Anmeldung unter 2 33-2 11 79 wird gebeten.

Die eingegangenen Vorschläge werden vom Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK an eine Arbeitsgruppe weitergeleitet. In der Arbeitsgruppe vertreten sind Menschen mit Behinderungen, Mitglieder des Behindertenbeirats der Landeshauptstadt München sowie Fachleute der Münchner Stadtverwaltung und externe Experten. Die Arbeitsgruppe prüft, inwieweit die vorgeschlagenen Maßnahmen geeignet sind und in den zweiten Aktionsplan einfließen können. Das Koordinierungsbüro zur Umsetzung der UN-BRK informiert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Aktion gegen Ende dieses Jahres darüber, ob ihre vorgeschlagene Maßnahme in den Aktionsplan einfließen wird.

Artikel vom 12.05.2017
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