Die Sternsinger sind auch dieses Jahr wieder in München unterwegs

Die »Kleinen Könige«

München · "Zhiyu zhi shou" – das ist chinesisch und bedeutet soviel wie: "Heilende Hände, damit Kinder leben können."

Die deutschen Sternsinger haben sich heuer diesen Spruch als Motto gewählt, denn China steht im Mittelpunkt der bundesweiten Dreikönigs-Aktion 2002. Wie jedes Jahr ziehen auch diesmal um den 6. Januar herum viele kleine und größere "Könige" von Haus zu Haus, singen Lieder und segnen die Wohnungen. Und sie sammeln für einen guten Zweck: für Kinder in Not, diesmal vor allem in China. Der Aussendungs-Gottesdienst für die Erzdiözese München und Freising fand in diesem Jahr in Haidhausen statt. In der Pfarrkirche St. Johann Baptist schickte Weihbischof Engelbert Siebler am vergangenen Freitag die Münchner Sternsinger auf den Weg.

In den einzelnen Pfarrgemeinden werden sie nun zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs sein. In St. Anna im Lehel zum Beispiel verrichten die Heiligen Drei Könige ihre Arbeit direkt am 6. Januar. Nach der 10-Uhr-Messe schwärmen sie in 2 Gruppen aus in die Gemeinde. Weil sie jedoch niemanden "belästigen" wollen, klingeln sie von vornherein nur bei Familien, die sich vorher im Pfarrbüro angemeldet haben. Die Schwabinger Pfarrei St. Wolfgang schickt ihre Könige auch in die Kinderklinik am Kölner Platz. "Wenn schon der Schwerpunkt der Aktion dieses Jahr auf ´Heilen´ liegt, dann müssen wir doch auch den kranken Kindern hier in München eine Freude machen", erklärt Sternsingerin Louisa.

Die Aktion Dreikönigssingen wird in Deutschland heuer bereits zum 30. Mal durchgeführt. Träger sind das Kindermissionswerk und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). "Wir haben bei unserer Aktion nicht nur die Kinder in den Entwicklungsländern im Auge", so Alexa Feucht vom BDKJ München. "Gleichzeitig möchten wir auch junge Menschen hier in Deutschland ermutigen, sich sozial zu engagieren für andere, denen es schlechter geht als ihnen."

Dabei macht das "Sternsingen" natürlich auch großen Spaß: Zum einen fällt in den meisten Haushalten auch für Kaspar, Melchior und Balthasar eine Kleinigkeit ab: etwas zum Naschen beispielsweise, oder ein heißer Tee. Zum anderen ist allein das Verkleiden eine Riesengaudi. Am beliebtesten ist nach wie vor die Rolle des Mohren.

Zum Glück muss der sich heutzutage nicht mehr mit Schuhcreme einreiben, sondern kann auf Faschingsschminke zurückgreifen. Doch auch die übrigen Sternsinger können sich freuen: "Schnee-Könige" sind sie auf jeden Fall alle in diesem Jahr. rme

Artikel vom 02.01.2002
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