Der Frühling ist da!

München feiert zwei Wochen sein traditionelles Frühlingsfest

Die Schausteller und Festwirte um Schirmherr Josef Schmid und Weißbiergartenchef Edmund Radlinger (2. u. 3. v. re.) freuen sich auf das 53. Münchner Frühlingsfest.	Foto: cr

Die Schausteller und Festwirte um Schirmherr Josef Schmid und Weißbiergartenchef Edmund Radlinger (2. u. 3. v. re.) freuen sich auf das 53. Münchner Frühlingsfest. Foto: cr

München · Beim Blick aus dem Fenster und vor allem aufs Thermometer bleibt nur Galgenhumor: »Willkommen zum Weihnachtsmarkt«, begrüßte Edmund Radlinger im Namen der Veranstaltungsgesellschaft der Münchner Schausteller am vergangenen Mittwoch zahlreiche Medienvertreter zum Pressegespräch, während außerhalb des Weißbiergartens die Schneeflocken durch die Luft wirbelten.

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Dabei sollte es doch ums Münchner Frühlingsfest gehen, das gestern Nachmittag eröffnet worden ist und bis 7. Mai schätzungsweise 450.000 Besucher aufs Festgelände ziehen wird.

Bei dem Pressegespräch gab es erst mal nur ein Thema: das Wetter. Denn mit dem Wetter steht und fällt die Bilanz des Münchner Frühlingsfestes. Nur einer wollte nicht darüber reden: Josef Schmid, als Wiesnchef im Sommer extrem gefordert, als Schirmherr des Frühlingsfestes zufrieden mit seiner repräsentativen Aufgabe.

Das Frühlingsfest hat auch in diesem Jahr bei seiner 53. Auflage viel zu bieten, über das es sich zu reden lohnt. Der größte Flohmarkt Bayerns am Samstag, 22. April, ist alles andere als ein Geheimtipp. 50.000 Menschen werden auf der Theresienwiese erwartet. Auch das ACM-Oldtimertreffen am ersten Festsonntag, also 23. April, ist seit Jahren fester Bestandteil des Frühlingsfests. Radlinger rechnet hier mit mehr als 2.000 teilnehmenden Fahrzeugen. Das Oldtimertreffen wächst immer mehr, genauso wie das Frühlingsfest an seine Grenzen stößt. Aber das tut es schon länger und es sind selbstgesetzte Grenzen. »Das Frühlingsfest wird nicht vergrößert«, erklärte Radlinger kategorisch. »Wir wollen keine Konkurrenz zum Oktoberfest sein.«

Da gibt es allerdings durchaus Parallelen, denn auch im Frühjahr spielt die Sicherheit auf dem Festgelände eine große Rolle. So ist es untersagt, Flaschen mit aufs Gelände zu bringen. Rucksäcke werden überprüft, Kinderwagen unterliegen Sperrzeiten und die Fluchtwege für einen möglichen Notfall sind vorbereitet und benutzbar. Dabei handelt es sich um keine außergewöhnlichen Maßnahmen.

Das Augenmerk wird viel mehr auf die Neuheiten beim 53. Münchner Frühlingsfest gelegt. Das Bierkarussell ist zwar schon aus den Vorjahren bekannt, aber der Wechsel in der Geschäftsleitung – Manfred Zehle jun. löst die Familie Zierer ab – wird für die Besucher vor allem in der neuen Ausstattung des Bierkarussells sichtbar.

Ebenfalls im neuen Gewand kommt Jubilar Peter Lingnau mit seinem Meeresfrüchtestand daher. Seit 25 Jahren ist er Beschicker des Frühlingsfests. Ganz neu dabei ist die Hacker-Brauerei mit ihrer Weißbieralm. Große Veränderungen gibt es ansonsten nicht. Auch das liegt an der Größe des Frühlingsfests, das mit 110 Beschickern plant, während beim Oktoberfest über 600 dabei sind.

Nicht neu, sondern wieder dabei ist der Straßenkünstler-Wettbewerb am Sonntag, 7. Mai.

Straßenkünstler aller Art – Musiker, Pantomime, Clown, Jongleur, Zauberer – können sich noch bis Dienstag, 2. Mai, anmelden unter Tel. 0 89/69 75 93 93.

Besondere Aufmerksamkeit ist auch dem Tag des Brauchtums am Samstag, 30. April, sicher. Zum sechsten Mal findet er bereits beim Frühlingsfest statt. Die Besucher können hier erleben, was wirklich traditionell bayrisch ist, nämlich authentische Trachtengruppen, Schuhplattler, ­Goaßlschnalzer und natürlich die boarische Musi.

Die Vielfalt der Fahrgeschäfte, der Essensstände, der Festzelte und im Programm beweisen erneut, dass das Frühlingsfest ein Fest für die Familie ist. Darauf legen die Veranstalter großen Wert. Bestätigen kann der Schirmherr diese Bemühungen. Josef Schmid ist begeisterter Frühlingsfestbesucher und geht gerne mit seiner Frau und den beiden Kindern auf die Theresienwiese, »auch wenn das inkognito jedes Jahr immer schwieriger wird«, wie er schmunzelnd anmerkt.

Das Wetter muss dann doch als Hauptthema zurücktreten. Um es aber doch abzuschließen: In den kommenden zwei Wochen ist wechselhaftes, überwiegend trockenes Wetter zu erwarten. Sonne und Wolken wechseln sich ab, aber die 20-Grad-Marke wird wohl nicht erreicht.

Von Carsten Clever-Rott

Artikel vom 21.04.2017
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