Andreas Lange ist seit sechs Jahren Kümmerer der Gemeinde Ottobrunn

Ottobrunn · Er macht den Weg frei

Der gemeindliche Kümmerer Andreas Lange.	Foto: privat

Der gemeindliche Kümmerer Andreas Lange. Foto: privat

Ottobrunn · Bereits seit sechs Jahren ist Andreas Lange im Amt als gemeindlicher Kümmerer; eine Position, die es in anderen Gemeinden so nicht gibt. Der 36-Jährige ist vor allem im Auftrag des Ordnungsamts unterwegs – meist zu Fuß – und schaut, dass Ottobrunn ein sicherer Ort bleibt.

So prüft er beispielsweise, ob im Gemeindegebiet Gehwege frei begehbar sind, ob die Hecken korrekt geschnitten wurden oder ob Spielplätze, die Hundemeile und Verkehrsschilder in Ordnung sind. Auch Schrottautos mit roten Punkten behält er im Auge. Mein Ottobrunn sprach mit Lange über seine ungewöhnliche Tätigkeit, die er nebenberuflich ausübt.

MO: Herr Lange, was mögen Sie an Ihrem Job als Kümmerer?

Andreas Lange: Ich mag Ottobrunn und helfe gerne mit, dass es eine attraktive Gemeinde bleibt. Außerdem mag ich die frische Luft. Hauptberuflich bin ich Filialleiter im Textil-Einzelhandel und damit viel drinnen. Sonntags ist mein Frischlufttag in Ottobrunn, an dem ich etwa vier Stunden lang im Gemeindegebiet unterwegs bin. Unter der Woche komme ich zwei- bis dreimal am Abend nach Dienstschluss vorbei; ich bin vor zwei Jahren von Ottobrunn nach München umgezogen.

MO: Wie erreichen Sie die Leute?

Lange: Abends und vor allem am Wochenende treffe ich die meisten an. Wenn beispielsweise bei jemandem die Hecke weit in den Gehweg hineinragt, klingle ich immer zuerst und frage, wann er oder sie vorhat, die Hecke zu schneiden. Die meisten reagieren aufgeschlossen; oft schauen wir uns gemeinsam an, was genau zu machen ist.

MO: Was machen Sie, wenn die Hecke beim nächsten Mal immer noch nicht geschnitten wurde?

Lange: Die Leute bekommen dann eine schriftliche Aufforderung – von mir persönlich überbracht – und nochmal eine Frist von zwei Wochen. Ab dann kümmert sich das Ordnungsamt darum.

MO: Vor sechs Jahren haben Sie als Kümmerer angefangen; davor gab es die Stelle nicht. Was hat sich verändert?

Lange: Es ist viel besser geworden. In meinem ersten Monat habe ich über 150 Aufforderungen in die Briefkästen geworfen; inzwischen sind es etwas über 30 monatlich. Es hat sich rumgesprochen, dass es mich gibt und ich spüre eine breite Akzeptanz für meine Arbeit. Die Leute kennen mich und sprechen mich auch an. Auch ich kenne meine Pappenheimer in bestimmten Straßen. Bei manchen gehe ich inzwischen jeden Monat vorbei. Ich möchte niemandem etwas Böses; es geht mir um die Sache. MO

Artikel vom 18.04.2017
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