Alternative Spatenstiche zur zweiten S-Bahn-Röhre München

Örtliche Grüne fordern: »Endlich ÖPNV- und Fahrrad-Projekte zum Verkehrskonzept Nord«

Das Umland soll besser eingebunden werden: Daher fordern die Grünen eine Verlängerung der U2.	Foto: OV

Das Umland soll besser eingebunden werden: Daher fordern die Grünen eine Verlängerung der U2. Foto: OV

München-Nord · Stellvertretend für die vielen notwendigen Mobilitätsprojekte im Münchner Norden haben die Grünen an vier verschiedenen Orten im Münchner Norden mit alternativen Spatenstichen symbolisch die Projekte gestartet.

Das seit vielen Jahren diskutierte Verkehrskonzept Nord kommt nicht voran. Allen anderslautenden Aussagen zum Trotz stocken die Projekte für S-Bahn, U-Bahn, Tram und Schnellradverkehr. »Jeden Tag Stau, Lärm, Dreck und Zeitverluste. Die Bewohner im Münchner Norden sind zunehmend genervt vom schlechten Mobilitätsangebot und die Berufspendler finden keine Alternative zum Auto«, so Nicole Riemer-Trepohl, Sprecherin des Ortsverbandes.

Wo der Ortsverband Handlungsbedarf sieht

Unter- und oberirdische Verlängerung der U2 bis Dachau: Durch die Verlängerung der U2 von Feldmoching über Ludwigsfeld, Karlsfeld nach Dachau bestünde die Chance, dass Berufspendler zu BMW und MAN vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel umstiegen. Die Bewohner des Münchener Nordens könnten endlich den DB-Fernverkehr nach Norden erreichen ohne den Umweg über den Münchner Hauptbahnhof.

Der zweite alternativer Spatenstich bezog sich auf den S-Bahn Nordring: Die Trasse ist quasi schon da. Es brauche daher nicht mehr Viel, um den Nordring zu realisieren und um den Norden mit einer tangentialen Querung optimal in das S-Bahnnetz zu integrieren. Anbindungen Richtung Ingolstadt, Freising, Flughafen – der Norden wäre besser erschlossen.

Auch die Frage nach dem Schnellradweg von Garching zum Münchner Hauptbahnhof beschäftigt den Ortsverband: Viele Menschen können und wollen – auch größere Distanzen von 20 bis 30 Kilometern – mit dem Rad zur Arbeit pendeln. Dazu brauche es Radwege, die ausreichend Platz bieten und Vorrechte haben. Die Pläne dazu lägen laut den Grünen aber in den Schubladen.

Der vierte Alternative Spatenstich betraf die Tramanbindung, genauer die angedachten Trambahnlinien 23, 24 und die Expresstram: Denn der Norden von München wächst. Immer mehr Firmen wollen sich dort ansiedeln. Parallel wachsen im Norden die Wohngebiete. Das alles müsse gut und schnell vernetzt werden. Tram 23 und 24 sind die seit langem notwendigen Tangentialverbindungen im Norden. Ergänzt um eine Expresstram sei sie auch für Berufspendler eine schnelle und effiziente Alternative – und für die Fußballfans vom FC Bayern und deren Gästen.

Jürgen Trepohl, Sprecher des Ortsverbandes: »Es reicht! Das Verkehrskonzept für den Münchner Norden muss endlich Hand und Fuß bekommen! Die umwelt- und menschenfreundlichen Mobilitätsarten müssen endlich ausgebaut und verbessert werden. Jeden Tag sieht man auf der dreispurigen Ingolstädter Landstraße den Auto-Pendler-Stau. In jedem Fahrzeug sitzt meist nur ein einziger Mensch. Das Verkehrskonzept muss diesen Menschen Alternativen bieten, die die Lebensqualität der Bewohner im Münchner Norden verbessert«.

Bleibt das Verkehrskonzept Nord auf der (2.Stamm-)Strecke?

»Wir gehen leider davon aus, dass wegen der Milliarden, die für die zweite Röhre verbuddelt werden, für die ÖPNV-Projekte des Verkehrskonzepts Nord fast kein Cent mehr übrig ist und viele der dringend benötigten Projekte so schnell nicht kommen werden. Aber wir werden sie und ein echtes Gesamtverkehrskonzept weiter einfordern, ebenso wie zahlreiche andere Orts- und Kreisverbände der Grünen in und um München«, ist sich der Ortsverband einig.

Artikel vom 12.04.2017
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