Sanierungskonzept gescheitert

Tennisclub Brunnthal muss auf Arbeiten warten

In die Jahre gekommen ist die Tennisanlage des TC Brunnthal, wer wie saniert steht allerdings noch nicht fest. 	Foto: RedB

In die Jahre gekommen ist die Tennisanlage des TC Brunnthal, wer wie saniert steht allerdings noch nicht fest. Foto: RedB

Brunnthal · Dreimal waren die Vorstände des Tennisclubs TC Brunnthal zuletzt im Brunnthaler Gemeinderat und seinen Ausschüssen erschienen, um für die Sanierung ihrer in Teilen maroden Anlage zu werben.

Doch das Areal mit vier Tennisplätzen an der Jahnstraße gleich neben den Fußballplätzen wird erst im Herbst saniert werden – und dazu noch in wohl erheblich kleinerem Umfang als vom Verein zunächst erhofft. Jetzt steht der Verein mit seinen fast 250 Mitgliedern mit vorerst leeren Händen da. Muss zudem wohl sein rundes, 40. Clubjubiläum in diesem Sommer entlang einer zu Teilen abgesperrten Außenanlage feiern.

Es geht um das liebe Geld und eine aus Sicht des Bauausschusses zuletzt immer noch zu hohe Sanierungssumme, an der die Kommune den größten Teil zu stemmen hätte. Nachdem die Tennis-Verantwortlichen um ihren Vorsitzenden Dietmar Müller und seinen Stellvertreter und Projektkoordinator Rainald Paque zuletzt im Rat mit einem Sanierungskonzept in Höhe von knapp 190.000 Euro undzu erbringender Eigenleistung glatt durchgefallen waren, hatten sie für die Bau-Ausschusssitzung in der vergangenen Woche nachgebessert. Doch auch etwa 136.000 Euro, die das Projekt immer noch kosten sollte, waren dem Ausschuss zu teuer.

Grund genug für Paque, sein Amt im Vorstand zur Verfügung zu stellen. Sollbruchstelle der gesamten Verhandlungen war dabei das für und wider einer professionellen Bauleitung, die allein mit 25.000 Euro zu Buche geschlagen hätte. »Wir sind Ehrenamtler mit wenig Zeit und nicht aus der relevanten Branche«, mochten Müller und seine Mitstreiter keinesfalls auf eine professionelle Baubetreuung von außerhalb verzichten. »Ohne eine solche können wir die Vorgänge auf einer solchen Großbaustelle nicht verantworten und wir können die Risiken nicht übernehmen«. Es gehe schließlich um wichtige Haftungsfragen.

Bei der Gemeinde und im Ausschuss sieht man diese Dinge indes anders. »Es braucht doch hier gar keinen professionellen Baubetreuer von außerhalb«, betonte Bürgermeister Stefan Kern (CSU) und sah sich auf Linie mit seinem Ausschuss. In der Sache gehe darum, im Außenbereich der Plätze morsche Palisaden als nicht mehr geeignete Abstützungen des gerade von Zuschauern genutzten Mittelwalls der Anlage zu erneuern. Das alles sei deutlich preiswerter machbar als vom Verein prognostiziert. Auch in der Branche durchaus erfahrene Gemeinderäte wie Siegfried Hauser (PWB) oder Helmut Vorleitner jun. (CSU) argumentierten ähnlich.

Aber die Gemeinderäte hatten noch einen anderen Grund für ihre ablehnende Haltung. Es gelte, in der Sache »keinen Präzedenzfall« der Kostenübernahme zu schaffen, betonte etwa Rathauschef Kern. Andere Brunnthaler Vereine wie etwa der Trachtenverein mit seinem Vereinsheim oder auch die TSV-Clubs aus Brunnthal und Hofolding hätten bei ähnlichen Projekten mehr Eigenleistung gestemmt. Für die Tennis-Akteure dagegen geht die Sache in mehrfacher Hinsicht negativ aus. „Wir haben doch schon mit den Rodungen begonnen, um nicht in die Brütezeit der Vögel zu kommen“ betonte Vorstand Müller zwar. Doch weiter wird’s wohl so schnell nicht gehen. „Im Frühjahr sind fast keine Firmen mehr zu bekommen – wenn dann nur für heftige Aufpreise“, betont Kern.

Das werde man schon aus wirtschaftlichen Gründen nicht machen. Denn jetzt ist die Gemeinde am Zug, die Anlage auf eigene Verantwortung und Kosten Grund zu sanieren. »Das kriegen wir erheblich preiswerter hin«, meint der Bürgermeister. Aber eben wohl erst im Herbst. »Während der jetzt begonnenen Tennis-Saison macht es doch gar keinen Sinn«, betont Kern weiter. »Denn dann müssten womöglich sogar noch die Plätze selbst gesperrt werden«. Bislang werde nur das Zuschauen entlang der schadhaften Wallstellen eingeschränkt.

Ganz ohne Tennis will man beim TCB das 40. Wiegenfest aber sicher nicht verbringen. Schließlich ist auch der Bürgermeister selbst dort aktives Mitglied. RedB

Artikel vom 10.04.2017
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