Brückenbauerin zwischen den Kulturen

Jury erkennt Mirjam Pressler den Literaturpreis der Stadt München zu

Mirjam Pressler hat die Lebensgeschichte von Anne Frank in Worten nachgezeichnet.	Foto: Scott-Hendryk Dillan, CC BY-SA 3.0

Mirjam Pressler hat die Lebensgeschichte von Anne Frank in Worten nachgezeichnet. Foto: Scott-Hendryk Dillan, CC BY-SA 3.0

München · Die Schriftstellerin Mirjam Pressler wird für ihr herausragendes literarisches Gesamtwerk mit dem Literaturpreis der Landeshauptstadt München ausgezeichnet. Dies hat der Kulturausschuss auf Empfehlung einer Jury jetzt beschlossen.

Der mit 10.000 Euro dotierte Literaturpreis wird alle drei Jahre – alternierend mit dem Publizistik- und dem Übersetzerpreis – für ein herausragendes Gesamtwerk von Münchner Schriftstellerinnen und Schriftstellern verliehen. Die Begründung der Jury: »Mirjam Pressler schreibt seit 37 Jahren – und baut Brücken zwischen den Generationen und Kulturen, zwischen uns und unserer Geschichte. Die meisten von uns haben sie und ihre Denkanstöße im Laufe der eigenen Lesebiographie schon früh kennengelernt. Ihre Art, uns den Rücken zu stärken: die Botschaft, dass Lesen befreiend sein kann und Freiräume verteidigt werden müssen.

Emanzipatorisch im besten Sinne. Die Wege der Presslerschen Vermittlung sind mannigfaltig. Mirjam Pressler setzt ihre Leser und Leserinnen über. Und sie übersetzt. Von einer Sprache in die andere – Hebräisch, Niederländisch, Englisch, Afrikaans – von einer Kultur in die andere, bis zum Abgrund des Holocaust. Die vollständige Übertragung der Tagebücher von Anne Frank, dazu ihre Lebensgeschichte (›Ich sehne mich so‹) und das Buch über die Frank-Familie (›Grüße und Küsse an alle‹) gewähren einer großen Leserschaft einen neuen Blick auf das Mädchen Anne Frank und den ganz ›normalen‹ Alltag der Todesangst.

Der Jury des Literaturpreises 2017 gehörten Prof. Dr. Sven Hanuschek (Ludwig-Maximilians-Universität), Judith Heitkamp (BR/Literatur), Sandra Kegel (FAZ), Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl), Hans Pleschinski (Preisträger 2014), Christopher Schmidt (Süddeutsche Zeitung) sowie die Stadtrats-Mitglieder Beatrix Burkhardt, Marian Offman (beide CSU-Fraktion), Kathrin Abele, Klaus Peter Rupp (beide SPD-Fraktion) und Thomas Niederbühl (Fraktion Die Grünen/Rosa Liste) an.

Die Verleihung des Preises findet am Dienstag, 20. Juni, vor geladenen Gästen im Literaturhaus statt. Die Laudatio wird die Publizistin Christine Knödler halten.

Artikel vom 28.03.2017
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