Wiedereröffnung der St.-Otto-Kirche – Chronik der Renovierung

Strahlendes Weiß und moderne Technik

Zum 80. Jubiläum erstrahlt die St.-Otto-Kirche innen und außen in neuem Glanz.	Foto: Achim Bunz

Zum 80. Jubiläum erstrahlt die St.-Otto-Kirche innen und außen in neuem Glanz. Foto: Achim Bunz

Ottobrunn · Achtzig Jahre ist es her, da wurde die St.-Otto-Kirche am 11. April 1937 geweiht. Der dichte Wald, der damals den Kirchplatz, das bereits bestehende Pfarrhaus und die Schule völlig umschloss, inspirierte den Münchener Architekten Friedrich Haindl zu einem in sich geschlossenem Baukörper mit seitlich vorgesetztem Glockenturm.

Während der Bauzeit war es infolge strenger Kälte und starker Außenputzschäden zu Verzögerungen gekommen. Doch der damalige Kardinal Michael von Faulhaber entschied, am festgesetzten Weihetermin festzuhalten, um die Bevölkerung nicht länger auf die ersehnte Kirche warten zu lassen. Denn die altersschwache, als »Holzkirche« bezeichnete Militärbaracke war bereits im August 1936 abgebrochen worden.

Nötige Totalrenovierung

Angesichts des anstehenden 80. Kirchweihjubiläums hatte sich die Kirchenverwaltung 2013 zur kompletten Renovierung der Kirche sowie des Pfarrheims, des Wohnhauses und des Pfarrhauses entschlossen. An deren Ende steht nun die Wiedereröffnung der Kirche St. Otto am kommenden Palmsonntag. Zur Koordination der Baumaßnahmen wählte die Kirchenverwaltung aus ihren Reihen Helmut Hopmann zum Baubeauftragten und übertrug ihm die Projektleitung für Planung und Ausführung aller Arbeiten. Zur Seite standen ihm das Architekturbüro Linhuber & Huber sowie Architekt Florian Maier vom erzbischöflichen Ordinariat.

Turmkreuz war aus dem Lot

Im August 2015 konnte die Außenrenovierung in Angriff genommen werden. Der Firma Satori & Fuhrmann war mit der Abnahme der abblätternden, nicht tragfähigen Fassadenfarbe und dem Auftragen des neuen Schlämmanstrichs beauftragt worden. Rechtzeitig zur Verfügbarkeit des Außengerüstes hatte die Projektleitung bemerkt, dass das Turmkreuz nicht mehr lotrecht stand. Die Verankerung erwies sich als durch Nässe vermodert und zudem unsachgemäß ausgeführt. Die Ausbesserung wurde zur Reinigung des mannhohen, verzinkten Kreuzes genutzt; eine Zeitdokumentation in die Kreuzkugel eingefügt.

Wände wurden kalkweiß

Größeren Diskussionsbedarf löste die Frage nach der sachgemäßen Ausführung der Innenrenovierung aus, insbesondere die Instandsetzung der Innenschale mit ihrer sensiblen Kuppelkonstruktion und den angefügten Stuckreliefs. Man wurde sich schließlich einig, dass das Abtragen der Silikonharzfarbe aus bautechnischer Sicht nicht zu verantworten war, vielmehr sollten alle Innenflächen durch eine Trockenreinigung ihr ursprüngliches, kalkweißes Ansehen wiedererlangen. Mit dieser Aufgabe wurde der Kirchenrestaurator Rainer Neubauer beauftragt. In dessen Händen lag auch die Bearbeitung der Eichen-Kniebänke und des hölzernen Fußbodens.

Modernste LED-Technik

Modernste LED-Technik kommt beim großen Lichtring im Kirchenraum zum Einsatz. So kann die Beleuchtung – je nach Anlass – angepasst werden.

Weiter wurde der Vorraum neu gestaltet. Über dem Taufstein nimmt gleichfalls ein Lichtring das Halbrund des Eingangsbereiches auf. Für Taufutensilien, Weihwasserbehälter, Gesangs- und Gedenkbücher gruppiert sich eine einheitlich gestaltete Möblierung um den Taufstein. All diese Maßnahmen und die Verbesserungen im Altarbereich konnten dank der Unterstützung durch den Förderverein St. Otto finanziert werden.

Ein Bündel weiterer Maßnahmen wie die in Stein ausgeführte Anbindung der Altarinsel an den Stufenaufgang zum Hochaltar, die Umgestaltung des Beichtstuhls, die Umstellung des Heizsystems in Sakristei und Nebenräumen, die Modernisierung der Elektrotechnik, eine neue Lautsprecher- und Mikrofonanlage sowie Liedanzeige und vieles andere vervollständigten die Renovierung der Pfarrkirche.

Hierfür stand ein Budget von 645.000 Euro zur Verfügung, von dem 500.000 Euro von der erzbischöflichen Finanzkammer als Zuschuss kamen. 145.000 Euro übernahm die Kirchenstiftung; den Rest steuerten der Förderverein sowie private Spender und Sponsoren bei. MO

Artikel vom 23.03.2017
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