Munitionsfund am Zwergackerweg: Gefahr der Selbstentzündung – Anwohner müssen Häuser verlassen

Freimann: Sperrzone muss erweitert werden

Die Sperrzone um Zwergackerweg 3 wurde wegen einer erhöhten Gefährdung durch Selbstentzündung der gefundenen Munition erweitert.   Karte: LHM

Die Sperrzone um Zwergackerweg 3 wurde wegen einer erhöhten Gefährdung durch Selbstentzündung der gefundenen Munition erweitert. Karte: LHM

Freimann · Im Zuge der Räumung des Munitionsfunds am Zwergackerweg 3 in Freimann hat der Sprengmeister vor Ort beschädigte Munition und voraussichtlich auch ausgelaufene Chemikalien gefunden. Der Sprengmeister schätzt deshalb die Gefahr, dass sich die Sprengmittel selbst entzünden könnten, höher ein als bislang angenommen. Deshalb muss der Räumungsbereich von bisher 50 Metern Radius für zunächst zehn Tage auf 100 Meter Radius erweitert werden. Außerdem gilt die Sperrung des Bereichs nun rund um die Uhr. In dieser ausgeweiteten Sperrzone liegen etwa 100 Häuser mit rund 200 Anwohnern, wie die Stadt München am Freitagmorgen mitteilte.

Aufgrund der geänderten Gefährdungseinschätzung des Sprengmeisters mussten die 24 Anwohner im bisherigen 50-Meter-Radius ihre Häuser sofort räumen. Die Munition wurde zwischenzeitlich mit nassem Sand vorübergehnend abgedeckt, um die Gefahr der Selbstentzündung und mögliche Auswirkungen bis zur Fortsetzung der Räumungsarbeiten am Freitagmorgen zu minimieren. Die übrigen Betroffenen in der erweiterten Sperrzone mussten ihre Häuser bis Freitag, 17. März, 8 Uhr, verlassen haben.

Für mobilitätseingeschränkte Personen wurde vor Ort ein Sanitätsdienst eingerichtet. Für die etwaige Unterbringung von Haustieren steht die Stadt mit dem Tierheim und dem Veterinäramt in Kontakt. Im Willi-Graf-Gymnasium wird eine Anlaufstelle eingerichtet, die die Betroffenen berät und unterstützt. Zur Unterbringung stellt die Stadt ihnen für den Zeitraum der Evakuierung Hotelzimmer bereit.

Es ist vorgesehen, den Bewohnern während des Evakuierungszeitraums in festgelegten Zeiträumen mehrmals die Möglichkeit zu geben, sich mit dringend Benötigtem auszustatten oder notwendige Erledigungen vorzunehmen.

Außerdem wird für die Anwohner eine Hotline eingerichtet. Konkret betroffen von der erweiterten Sperrzone in Freimann sind folgende Adressen:
Im Ackerlweg die Hausnummern 1, 3, 5, 7, 9
Im Zwergackerweg die Hausnummern 1, 1a, 2, 3,4, 6
Im Schlößlanger die Hausnummern 1, 3, 5, 6, 6a
Im Pinienweg die Hausnummern 10, 12, 15, 17
Im Arvenweg die Hausnummer 12
Im Rottannenweg die Hausnummern 14, 16, 21
Im Weißtannenweg die Hausnummer 14
Im Frietingerweg die Hausnummern 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17
In der Sonnleitnerstraße die Hausnummern 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19
In der Obere Hausbreite die Hausnummern 6, 6a, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23, 25, 27, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55
In der Herman-Levi-Straße die Hausnummer 1

Nachtrag, 17. März, 11.15 Uhr: Mittlerweile ist die Sperrzone rund um den Fundort geräumt. Die betroffenen Anwohner kamen teils in bereitgestellten Hotels oder bei Bekannten und Verwandten unter. Der Kampfmittelräumdienst hat kurze Zeit danach mit den Bergungsarbeiten begonnen. Um die Behinderungen so gering wie möglich zu halten, werden die Sprengmeister im Schichtdienst sowie am Wochenende arbeiten. Nach derzeitigen Kenntnisstand könnten die Bergungsarbeiten in zehn Tagen, also bis 27. März, abgeschlossen sein.

Artikel vom 17.03.2017
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