Die MVHS ist zu Hause

Heute offene Party zur Einweihung des neuen »Einstein 28«

Sie ist die Erste im Einstein 28: Yvonne Gysbers van Wyck (re.) wurde von Dr. Susanne May und Prof. Dr. Klaus Meisel mit einem Blumenstrauß begrüßt.	Foto: © Alescha Birkenholz

Sie ist die Erste im Einstein 28: Yvonne Gysbers van Wyck (re.) wurde von Dr. Susanne May und Prof. Dr. Klaus Meisel mit einem Blumenstrauß begrüßt. Foto: © Alescha Birkenholz

Von Carsten Clever-Rott
München · Albert tanzt. Das hätte sich Albert Einstein auch nie träumen lassen, dass er, der kühle und rationale Denker, der auch so viele philosophisch-kluge Gedanken formuliert hat, in München zu einer Party einlädt. Gefeiert wird heute abend, am 11. März, ab 19 Uhr in der Einsteinstraße 28. Der Eintritt ist frei, Einlass ab 18 Uhr.

Es gibt tatsächlich etwas zu feiern, denn seit wenigen Tagen ist die Münchner Volkshochschule in dem Gebäude »Einstein 28« – benannt nach der Adresse, die auch die Vorlage zum Thema »Albert tanzt« geliefert hat – unweit des Gasteigs zu Hause. Termingerecht wurde der Umbau der ehemaligen Straßenbahn-Direktion abgeschlossen, sodass im jetzt beginnenden Semester die ersten Kurse auch am neuen Standort stattfinden können. »Hier haben wir unser erstes eigenes Haus«, erläutert Susanne Lößl vom Verwaltungsmanagement der MVHS. Das will was heißen, bedeutet es doch nichts anderes, als dass die größte Volkshochschule Deutschlands in den 121 Jahren ihres Bestehens immer »nur dabei« war, immer Mitmieter, aber nie Hausherr. Das ändert sich mit dem neuen Gebäude grundlegend. Die Inbesitz- und Inbetriebnahme des Einstein 28 ist weit mehr als nur ein symbolischer Akt. Auf 10.000 Quadratmetern Fläche sind in den vergangenen zwei Jahren 80 Unterrichts- und Bewegungsräume entstanden, wo zu Zeiten der Pferdetram 180 Pferde auf zwei Stockwerken untergebracht waren. Das Vorgängergebäude lebt noch in dem Neubau fort. Die Säulen in der großen Eingangshalle, das Treppenhaus in Gebäudeteil A und vor allem die denkmalgeschützte Fassade erinnern an das ehemalige Pferdetram-Depot, die Straßenbahn-Direktion und die Fahrerschule.

Schule. Lernen. Das existiert jetzt wieder an diesem Standort. Dass die Tramfahrer dort so komfortabel lernen konnten wie jetzt alle Münchner, hätten sie sich vielleicht gewünscht. Alles ist hell und großzügig. Räume in verschiedenen Größen und Schnitten, ausgestattet mit moderner Unterrichtstechnik, machen es möglich, dass sich die Gruppen ganz auf den Lerninhalt konzentrieren können. In ganz München bietet die MVHS fast 18.000 Veranstaltungen jedes Jahr an, Tendenz leicht steigend. »Wir sind die größte Musikschule in München. Wir sind auch die größte Yogaschule in München. Und wir sind die ausdifferenzierteste Sprachschule in der Stadt«, sagt Lößl nicht ganz ohne Stolz. Für die MVHS war der Einzug ins neue Gebäude einer der größten Momente in ihrer Geschichte. Ein Moment, den sie mit den Münchnern teilen will. Symbolisch erhielt am vergangenen Samstag die erste Besucherin einen Blumenstrauß aus den Händen von Programmdirektorin Dr. Susanne May und Managementdirektor Prof. Dr. Klaus Meisel, um die ersten Gäste willkommen zu heißen. Umgekehrt gab es aus der Haidhauser Nachbarschaft ein deutliches Zeichen, wie willkommen die MVHS in der Einsteinstraße ist. So stand plötzlich eine Anwohnerin im Einstein 28 und wollte ihrerseits der Geschäftsführung einen Blumenstrauß als Willkommensgruß überreichen. Beim großen Nachbarschaftsfrühstück am vergangenen Sonntag folgten dann 180 Menschen der Einladung. Häufigste Frage: »Wann geht es denn endlich los?«

Ganz offiziell geht es am Montag, 13. März, los. Dann steigen rund 100 MVHS-Mitarbeiter im Einstein 28 in den Alltagsbetrieb ein, darunter auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Info. Sie nehmen auch die Anmeldungen zu den Kursen entgegen – diese Kombination von Info und Anmeldung, so praktisch sie ist, hat es bislang nicht gegeben. Ihre Verwaltungsräume im Gasteig nutzt die MVHS weiterhin. Andere Standorte der Verwaltung wurden dichtgemacht, in der Lindwurmstraße, in der Landwehrstraße und in der Rheinbergerstraße. Das Einstein 28 wird überwiegend ein Ort des Lernens sein. Dabei soll niemand ausgesperrt bleiben. So bietet die MVHS in dem neuen Gebäude eine Kinderbetreuung an. Diese können Mütter mit Kindern ab 18 Monaten nutzen, wenn sie an einem langfristigen Kurs teilnehmen. Damit löst die MVHS ein Problem, das Mütter von kleinen Kindern bisher von einer Kursteilnahme abgehalten hat. Mehr als nur ein Extra ist das Café Albert und Charlie (benannt nach Einstein und Chaplin) im Erdgeschoss des Neubaus. Hier sind erfahrene Gastronomen am Werk, die in Kombination mit der einladenden Architektur einen zentralen Raum zum Entspannen anbieten – übrigens nicht nur für MVHS-Kursteilnehmer, sondern für alle. Wenn heute Abend Albert tanzt, dann tanzt Charlie (Chaplin) mit. Und Ecco DiLorenzo, Konnexion Balkon, Salome Kammer und Peter Ludwig. Und viele Münchner.

Artikel vom 11.03.2017
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