Gut aufgestellt für künftige Projekte

Versammlung des Partnerschaftsvereins »Alem Katema« wählt neuen Vorstand

Der neue Vorstand 2017: Erich Mack, Anton Stephan, Sara Bekele, Rüdiger Frank, Andrea El Masry, Stephan Kruse, Alexander Bestle, Albert Burger und Norbert Paul (v. l.). 	Foto: Verein

Der neue Vorstand 2017: Erich Mack, Anton Stephan, Sara Bekele, Rüdiger Frank, Andrea El Masry, Stephan Kruse, Alexander Bestle, Albert Burger und Norbert Paul (v. l.). Foto: Verein

Vaterstetten · Finan­ziell und personell gut aufgestellt geht der Verein »Partnerschaft mit Alem Katema« in die nächsten zwei Jahre.

Bei der Mitgliederversammlung im Vaterstettener Rathaus bestätigten die Mitglieder die beiden Vorsitzenden Anton Stephan und Alexander Bestle sowie einen Großteil der restlichen Vorstandsmitglieder. Mir rund 107.000 Euro auf dem Konto geht der Verein ins neue Jahr.

Um fast 30.000 Euro ist das Vereinskonto damit in einem Jahr gewachsen. Das ist vor allem den gestiegenen Spendeneinnahmen zu verdanken: Zwei runde Geburtstage von Mitgliedern brachten allein fast 15.000 Euro, der Sponsorenlauf des Humboldt-Gymnasiums erlöste mit insgesamt 20.000 Euro, auch 5.000 Euro mehr als in den Jahren zuvor. Gerade dieses Ergebnis fand der alte und neue Vorsitzende Anton Stephan in seinem Jahresbericht »sagenhaft«. Von den fast 40 Mitgliedern gab es dafür bei der Versammlung Sonderapplaus.

Allerdings fehlt dem Verein immer noch eine erkleckliche Summe, um sein nächstes großes Projekt in der äthiopischen Partnerstadt umsetzen zu können – den 3. Kindegarten: Zwei Kostenvoranschläge belaufen sich auf Baukosten von 180.000 bis 190.000 Euro. Selbst, wenn der Verein sein Ziel erreicht und bis Ende des Jahres 11.000 Euro auf seinem Konto hat, bleibt immer noch eine Finanzierungslücke. »Wir planen deshalb staatliche Zuschüsse zu beantragen«, erklärte Anton Stephan. Darüber hinaus sollen aber auch noch Großsponsoren für das neue Vorzeigeprojekt gefunden werden.

Eine dritte Möglichkeit deutete Kassier Erich Mack an: Die laufenden Kosten vor allem für die 25 Angestellten in Alem Katema betrügen derzeit im Jahr rund 30.000 Euro, während die fixen Einnahmen bei etwa 11.500 Euro lägen. Der Verein versucht deshalb die Verwaltung in Alem Katema von einem Beitrag zu den Personalkosten zu überzeugen. Allerdings könnten eventuelle Einsparung auch schnell wieder vergeben sein: So plant der Verein derzeit allen 450 Kindern in seinen Kindergärten ein kleines Frühstück (Brot und Tee) zu servieren – für ein Schuljahr wurde das etwa 10.000 Euro kosten.

Unabhängig von Finanzausstattung des Vereins ist ein weiteres Großprojekt, das der Verein zusammen mit der Gemeinde im November gestartet hat: Unternehmer- und Fachworkshops an der »Almaz Böhm Vocational School« in Alem Katema. 200.000 Euro stehen dafür bis 2019 zur Verfügung, 90 Prozent davon trägt der Bund, 10 Prozent die Gemeinde.

Alexander Bestle, der 2. Vorsitzende des Vereins berichtete, dass bereits 600 Schüler der Berufsschule an Workshops teilgenommen hätten und im momentanen Fokusbereich »ICT« (Information Communications Technology) sechs junge Schulabsolventen für den Betrieb des städtischen Internet-Cafés ausgesucht wurden. Für Ende dieses Jahres sind der Kauf eines Traktors als Gemeindefahrzeug in Addis Abeba und Workshops im Fachbereich »Automotive« geplant, nächstes Jahr steht dann »Construction« im Mittelpunkt.

Bei allen Projekten in Alem Katema aber auch den Aktivitäten hier können sich der Verein und seine Mitglieder auf ein eingespieltes Team verlassen: Neben den Vorsitzenden Stephan und Bestle, bleibt auch der Kassier Erich Mack dem Verein erhalten. Der bisherige Schriftführer Norbert Paul und der Beisitzer Stephan Kruse tauschen ihre Plätze. Auch die Beisitzer Rüdiger Frank und Andrea El Masry wurden auf zwei Jahre wiedergewählt. Nach sechs bzw. zwei Jahren im Vorstand schieden Rahel Mekonen und Heidi Mittermeier aus privaten Gründen aus dem Gremium aus. Auf sie folgen nun Sara Bekele, die sich schon seit Jahren im Verein engagiert, und Albert Burger – auch er gil als Aktivposten.

Aktive werde jedoch auch weiterhin gesucht: »Wir brauchen nicht nur Geld, sondern auch Zeitspenden«, sagte Alexander Bestle: Zum Beispiel für den Shop mit Waren aus Alem Katema, für die Ausarbeitung eines pädagogischen Kindergartenkonzepts und Workshops in Alem Katema aus den Bereichen Computer, Auto und Bau. Dann steht dem nichts mehr im Wege, dass die Arbeit des Vereins auch in Zukunft »weiter so fruchtbar und erfolgreich bleibt«, wie sich das Bürgermeister Georg Reitsberger auf der Mitgliederversammlung gewünscht hat.

Artikel vom 22.02.2017
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