Ein Herzstück wird schöner

Planungsausschuss hat zugestimmt – Tegernseer Platz wird umgestaltet

Obergiesing · Er ist das Herzstück Obergiesings und ein Nadelöhr der Verkehrsströme aus und in den Münchner Süden gleichermaßen: Der Tegernseer Platz muss seit jeher den Spagat als Quartierszentrum und wichtiger Verkehrsknotenpunkt bewältigen.

Aufgrund der immer üppigeren Fahrzeugmassen ist dieser Spagat freilich immer schwieriger zu vollziehen. Doch nun steht ein intensiver Schnitt am offenen Herzen bevor. Der Planungsausschuss des Münchner Stadtrates hat aktuell einer deutlichen Umgestaltung des Tegernseer Platzes zugestimmt, die nach vorsichtigen Schätzungen der Experten wohl rund zehn bis 15 Millionen Euro kosten dürfte.

Die jetzt allerdings erst noch im Feintuning vollzogen werden muss. Klar sind die Rahmenbedingungen: Der von Individualverkehr und wichtigen Tram-Linien umtoste Platz soll künftig mehr Aufenthaltsqualität in Form von Bänken zum Ausruhen bekommen. Dazu ist vorgesehen, für die Flaneure und Radfahrer mehr sicheren Verkehrsraum zu schaffen. Dazu soll die Grünräume vor Ort erweitert werden. »Der Tegernseer Platz ist das Herzstück unseres Stadtteils – Deshalb ist seine Aufwertung auch so wichtig«, brachte die örtliche BA-Vorsitzende Carmen Dullinger-Oßwald (Grüne) die Dimension des Projektes für den eigenen Stadtteil Obergiesing-Fasangarten und die Umgebungs-Quartiere auf den Punkt.

Schwieriger wird es am Tegernseer Platz nach einem Umbau vor allem für die Autolenker. Denn künftig werden nicht nur weniger Fahrspuren zur Verfügung stehen. Auch die Busse sollen umgeleitet werden, sollen aber für die vielen Pendler weiterhin gut erreichbar bleiben. Zudem soll der Trassenabschnitt durch eine reduzierte Höchstgeschwindigkeitsvorgabe verlangsamt werden. Die genauen Details hierfür sind noch nicht festgezurrt und sollen in den Detailverhandlungen geklärt werden. Fest steht offenbar aber, dass für die Verkehrsteilnehmer und den Einzelhandel vor Ort fünf Parkplätze wegfallen.

Zudem müssten nach Einschätzung von Stadtbaurätin Elisabeth Merk auch voraussichtlich vier Bäume gefällt werden. Im Planungsausschuss des Stadtrates zeigte man sich allerdings von den Grundzüge-Planungen angetan. Ein echter Kompromiss sei erreicht, lautete der Tenor angesichts eines weiter für den motorisierten Verkehr befahrbaren Platzes und gleichzeitig verbesserter Verkehrsbedingungen für Radler und Fußgänger. Durch die Nachbesserungen werde auch die Lebensqualität am Obergiesinger Herzkörper erhöht. Als wichtige Passage etwa für Harlachinger und Grünwalder in Richtung Norden der Stadt bleibt der Platz erhalten. Es wird aber auch enger. HH

Artikel vom 14.02.2017
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