Die Perspektive der Kinder

Zwei neue Ausstellungen zu »One Billion Rising« und »BauArt der Kontraste«

»Baustelle betreten verboten« – nicht  für die »Baustellenreporter« Coco, Isi, Janina und Mustafa. Auch ihr Film ist in der Galerie 90 zu sehen.	Foto: KJR

»Baustelle betreten verboten« – nicht für die »Baustellenreporter« Coco, Isi, Janina und Mustafa. Auch ihr Film ist in der Galerie 90 zu sehen. Foto: KJR

Freimann · Platz für die Kunst und die Ideen von jungen Menschen, das bietet die Galerie 90 im Kreisjugendring München-Stadt.

Kürzlich wurden dort zwei neue Ausstellungen eröffnet: Jugendliche aus dem Freizeittreff Freimann zeigen in ihrer Ausstellung »BauArt der Kontraste« mit Fotos und Videos die Kunstaktionen, mit denen sie den Umbau »ihres Freizeittreffs« begleiteten. Und das Spielhaus Sophienstraße in der Maxvorstadt präsentiert in Bildern, Texten und Videos »Fünf Jahre One Billion Ris München und weltweit«, die ebenso ernsthafte wie lebensfrohe Aktion gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.

Fünf Jahre One Billion Rising in München und weltweit

»One Billion Rising« ist die größte weltweite Massenaktion, die Respekt für Mädchen und Frauen fordert – und eine der fröhlichsten zugleich. Seit 2013 gehen am 14. Februar hunderttausende Menschen in mehr als 200 Ländern auf die Straße; mit Gesang, Kunstaktionen und weltweiten Tanz-Flashmobs. Bereits im Januar veranstaltete die Mohr-Villa im Rahmen von »One Billion Rising« ein interkulturelles fest für geflüchtete Frauen und deren Kinder.

Übersetzt heißt die Aktion »Eine Milliarde erhebt sich«: Ein Hinweis auf die UN-Statistik, wonach eine von drei Frauen in ihrem Leben Opfer von Gewalt und Missbrauch wird.

Bei »One Billion Rising« von Anfang an dabei waren Mädchen und Jungen aus dem Spielhaus Sophienstraße und aus dem benachbarten Luisengymnasium. Zum fünften Jahrestag von »One Billion Rising« zeigen sie sich solidarisch mit diesem weltweiten Projekt und präsentieren Kurzfilme, Videos, Choreographien, Fotos, Kunstwerke und Statements.

Und natürlich sind sie auch selbst am 14. Februar von 15.30 bis 17.30 Uhr am Start, wenn in München wie in aller Welt wieder gegen Gewalt getanzt wird. »Break the Chain« von Tena Clark ist so etwas wie die gemeinsame Hymne der Kampagne. Zu diesem Song führen die Kinder und Jugendlichen aus dem Spielhaus Sophienstraße und dem Luisengymnasium am Marienplatz die eigens entwickelte Choreografie auf. Jede und jeder ist eingeladen, gemeinsam zu tanzen, zu trommeln und zu lachen.

Wer die Tanzschritte vorher einstudieren will, kann schonmal zu Hause üben: Das englischsprachige Anleitungsvideo zu diesem weltweiten Tanz-Flash-mob gibt es online unter www.youtube.com/watch?v=mRU1xmBwUeA

Dokumentation zur BauArt der Kontraste

Sehr lokale Zukunftsfragen beschäftigten die Kinder und Jugendlichen im Freizeittreff Freimann, Burmesterstraße 27. Dieser wurde zwischen Anfang 2014 und Herbst 2015 generalsaniert, die Besucherinnen und Besucher sowie das pädagogische Team mussten in Behelfscontainer umziehen. Eine Zeit voller Fragen: Was bedeutet der Umzug in die Container, was verändert der Umbau, wie wird das »neue« Haus sein? Und was hat den »alten« Freizeittreff ausgemacht?

Diese Themen griff das Projekt »BauArt der Kontraste« auf. Es sollte die Kinder und Jugendlichen auch in dieser Umbruchphase an den Freizeittreff binden und die eher unattraktive Situation im Container durch BauArt ausgleichen. 600 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren verschönerten den Bauzaun, erschufen mit dem Künstler Leonard Rothmoser zwei riesige Skulpturen und die »Baustellenreporter« berichteten mit der Videokamera regelmäßig von der Baustelle, die ansonsten nicht betreten werden durfte.

Beteiligt waren Besucherinnen und Besucher sowie das pädagogische Team des Freizeittreff Freimann, Kinder der Grundschule Burmesterstraße und der Mittelschule Situlistraße sowie die Fotografin Silvia Beres. Die Ausstellung »BauArt der Kontraste« dokumentiert dieses Projekt in Bild und Film.

Die Vernissage der beiden Ausstellungen fand bereits vergangenen Mittwoch, 8. Februar, in der Galerie 90, Paul-Heyse-Straße 22, statt. Die Ausstellungen sind noch bis zum 21. April zu sehen, jeweils Montag bis Donnerstag von 9 bis 17 Uhr und Freitag von 9 bis 16 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung zur Besichtigung der Werke der Kinder und Jugendlichen ist auch für Gruppen nicht notwendig.

Artikel vom 13.02.2017
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