Thilo Wolf bei »Moosach swingt«

Musikalisch war an dem Abend mit dem Thilo Wolf Quartett im Pelkovenschlössl viel geboten. Foto: Uli Krautwasser

Moosach · Kürzlich kamen die Musiker von Thilo Wolfs Bigband in Moosachs Kultur- und Bürgerhaus zusammen.

Den Zuhörern der Jazzreihe »Moosach swingt« bereits bestens vertraut, stimmte Jazz-Pianist Thilo Wolf sich gleich auf die Wohnzimmeratmosphäre des gut gefüllten Pelkovenschlössls ein: Er führte locker und persönlich durch den Abend.

Die Anwesenden erfuhren mehr über die kleinen Geschichten hinter Wolfs zeitlos swingenden Kompositionen: Den Namen der Tochter, die Trotzphase des Sohnes, seine Verbundenheit mit der Frankenhymne und seine Schlagzeugstunden bei Charly Antolini, dem künstlerischen Leiter der Konzertreihe »Moosach swingt«.

Wolfs Outfit erzählte von seinem Selbstverständnis: Sportschuhe aus schwarzem Lack signalisierten handwerkliche Brillanz und swingende Relaxtheit gleichermaßen. Und genau diese Mischung begeisterte das Publikum. Genau damit fesselte er am Klavier. Der fein karierte Anzug von Markus Schieferdecker dagegen sprach von Delikatesse und wohlproportioniertem Bass-Rhythmus. Einige eingestreute Akkorde von Thilo Wolf zeigten dem Publikum Schieferdeckers meisterschafte Improvisation: Punktgenau entlang der Harmonien entfaltete er seine Fantasien.

Beifall toste auch bei Paul Hochstädters Schlagzeug-Soli auf. Mit seinen entspannt-trockenen Schlägen ließ er nicht nur Boden und Stühle vibrieren, er elektrisierte das Publikum regelrecht. Die intensiven Blicke der Musiker untereinander zeigten sowohl, wie lange sie schon zusammen spielen, als auch ihre Freude am Jazz: Hier erlebte man die Leidenschaft von Männern, die das tun, was sie erfüllt. Diese Passion verkörperte Julian Bossert am Saxofon überzeugend, wenn er sich aus verträumten Anfängen einer Wolf-Komposition steigerte zu saalfüllendem Klang. Das Programm reiste mit den Moosachern durch den Swing-Kosmos und entließ sie mit geröteten Wangen und heiß geklatschten Händen in die neue Jazz-Saison des Jahres 2017. Eva Speckner

Artikel vom 31.01.2017
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