Sicher an Silvester

So schützt die Münchner Polizei die Bürger in diesem Jahr

München · Wenn in Köln zehnmal mehr Polizisten im Einsatz sind, in Hamburg ein »Info- und Notfall-Point« an der großen Freiheit aufgebaut wird und in Düsseldorfs Altstadt nicht mehr »geböllert« werden darf, dann, ja dann ist Silvester 2016.

Schade, schade, aber Horror-Szenarien wie die Kölner »Grapscher-Nacht« und nicht zuletzt Berlin haben leider doch dazu geführt, dass wir unsere Freiheit immer aufwändiger schützen müssen und unsere Antennen für mögliche Bedrohungen immer empfindlicher reagieren. Schon zur letzten Jahreswende gingen Anschlags-Gerüchte in München um, woraufhin Hauptbahnhof und Bahnhof Pasing gesperrt wurden und die halbe Stadt in Aufruhr war.

Wie also wird die Münchner Polizei den Herausforderungen diesmal begegnen? Antwort: recht entspannt. Denn laut Kriminalitäts­­­­statistik zählt der Münchner ohnehin zu den friedlicheren Bürgern. Und Warnungen wie letztes Jahr, liegen nicht vor.

»Wir rechnen deshalb mit einem normalen Silvesterverlauf«, so Wolfgang Hauner, Sprecher der Bundespolizeidirektion München. Umso beruhigender, dass er und seine Kollegen ihre Streifentätigkeit zu Silvester trotzdem intensivieren. An allen Bahnhöfen werden vermehrt Beamte auch in Zivil unterwegs sein und Züge, Bahnen oder Busse kontrollieren. Als Partyverderber wollen sich die Polizisten dabei nicht sehen.

»Hier geht’s nicht um harmlose Leute, die einen über den Durst getrunken haben«, so Hauner, »sondern um Schutz vor Kriminalität und Randalierern«. Denen kann auch schnell mal ein Platzverweis drohen. Im Zuge der Weihnachtsmärkte hat die Münchner Polizei ihre Präsenz ohnehin deutlich hochgefahren. Doch auch Michael Riehlein, aus dem Sprecherteam, betont, dass das kein Alarmzeichen, sondern ein Signal für bestmöglichen Schutz sein soll.

Absolute Sicherheit kann ohnehin niemand garantieren. Und die bisherigen Konzepte haben sich so gut bewährt, dass an bevorzugten Party-Plätzen »Business as usual« ausreichend ist. Will heißen: An Siegestor und Friedensengel, Marienplatz, Olympiapark und weiteren beliebten Treffpunkten kann so ausgelassen gefeiert werden, wie immer.

Für problematischer, als die Terrorgefahr an Silvester, hält Riehlein ohnehin den Umgang mit den Feuerwerken. »Da gibt es durch unsachgemäße Handhabung immer wieder Verletzte«, so der Polizeisprecher. Vor allem, seit sich manche den zweifelhaften Spaß daraus machen, sich gegenseitig mit Böllern und Raketen zu beschießen.

»Besonders am Europaplatz über dem Friedensengel bereitet uns das Sorgen«, so Riehlein. Der Bereich wird wieder so abgeriegelt, dass man sorglos ins neue Jahr feiern kann. Doch gegen eine »verirrte« Silvesterrakete hat niemand eine Chance.

Artikel vom 27.12.2016
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