Die Suche nach Frieden

Der Weihnachtsbeitrag von Grafings Stadtpfarrer Dr. Anicet Mutonkole

Grafings Stadtpfarrer Dr. Anicet Mutonkole wünscht allen Lesern ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest.	Foto: Stefan Dohl

Grafings Stadtpfarrer Dr. Anicet Mutonkole wünscht allen Lesern ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest. Foto: Stefan Dohl

Grafing · Es ist Tradition beim Kurier Ebersberg, dass wir unsere letzte Ausgabe vor dem Weihnachtsfest mit einem geistlichen Beitrag auf der Titelseite gestalten. Im diesem Jahr hat sich Grafings Pfarrer Dr. Anicet Mutonkole bereit erklärt, seine Weihnachtsbotschaft zu schreiben.

Er ist seit September 2015 als neuer Stadtpfarrer in Grafing tätig. Zuvor hatte er bereits elf Jahre in Planegg gewirkt.

Es gibt kein Fest, das so unsere Gefühle anspricht wie das Weihnachtsfest. Menschen beschenken einander. Menschen denken aneinander. Menschen machen sich auf den Weg zum Anderen. Bei diesem Fest wird immer der Friede und die Liebe betont. Jeder Mensch braucht den Frieden, besonders auch mit sich selbst. Gerade in dieser Zeit fühlen sich Menschen oft ausgegrenzt und sehen als letzten Ausweg, selbst dem Leben ein Ende zu bereiten. Das Angenommenwerden von unseren Mitmenschen ist doch so wichtig für uns alle. Das ist die zentrale Botschaft von Weihnachten: Frieden in unseren Herzen, Liebe schenken und Liebe erfahren.

Gegensätzliche Meinungen der Menschen in vielen Ländern unserer Erde führen zu Krieg und Vertreibung. Hier in Europa kann man noch in Frieden leben, doch die Auswirkungen der Kriege in vielen Kriegsgebieten machen den Menschen Angst. Daher beginnt auch bei uns eine Spaltung der Menschen, der Populismus ist auf dem Vormarsch.

Der Krieg in Syrien und in vielen Ländern dieser Erde zeigt, wie der Friede eine große Priorität verdient. Allzu schnell sind wir schwachen Menschen immer dabei zu sagen, »wir können nicht die Welt retten«. Doch wir können sehr wohl bei der kleinsten Einheit unseres Zusammenlebens, der Familie, beginnen.

Jeder Mensch ist mit Stärken und Schwächen ausgestattet. Bemühen wir uns nicht auf den Schwächen des Anderen herumzureiten, sondern sehen wir seine Stärken. Auch am Arbeitsplatz können wir zu einem guten Betriebsklima beitragen, wenn wir mit Güte und Barmherzigkeit auf die Unzulänglichkeiten eines Kollegen oder einer Kollegin reagieren. Mit einem guten Wort können wir mehr tun als mit einem verletzenden. Bemühen wir uns daher immer wieder, uns gegenseitig zu akzeptieren.

Gott will, dass wir Menschen offen und tolerant miteinander umgehen, mehr Solidarität und Barmherzigkeit anderen gegenüber zeigen; dass wir sensibel für die Probleme anderer Menschen sind; dass wir uns für Kranke und ältere Menschen engagieren. Wir können die Gegenwart Gottes spüren, Weihnachten feiern, wenn Menschen einander offen und echt begegnen.

Die Gegenwart Gottes spüren

Die Suche nach Frieden bleibt ein langer Weg, ein langer Prozess, den wir jeden Tag gehen sollen. Wenn wir bei uns, in unserer Familie, in unserer politischen Gemeinde, im Landkreis etc. anfangen, Frieden zu schaffen, dann sind wir auf dem richtigen Weg.

Ich freue mich auf die kommenden Festtage, wenn wir zusammen in unseren schönen Kirchen die Geburt Christi feiern. Auch ein Pfarrer hat so seine Freude, wenn er viele seiner Schäflein vor sich sieht. Das Angenommenwerden und ein friedliches Miteinander in unseren Gemeinden und Kirchen ist mein Wunsch.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserin und lieber Leser und Ihren Familien ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest.

Ihr Pfarradministrator
Dr. Anicet Mutonkole

Artikel vom 21.12.2016
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