Auktion in der Kreisklinik Ebersberg

Erlös finanziert weitere Nachsorge-Projekte für Brustkrebspatientinnen

Jutta Seyfried, Prof. Dr. Cornelia Höß und Gaby Müller mit den jungen Künstlern (v. li.). 	Foto: Sybille Föll

Jutta Seyfried, Prof. Dr. Cornelia Höß und Gaby Müller mit den jungen Künstlern (v. li.). Foto: Sybille Föll

Ebersberg · »Wir haben noch keine Anfrage vom Brandhorst Museum. Das wundert mich doch sehr«, sagt Jutta Seyfried augenzwinkernd. Ihr kleiner Scherz ist ein großes Lob für die Bilder, die Kinder krebskranker Mütter 2016 in den Kunst-Workshops der Kreisklinik Ebersberg gemalt hatten.

Am vergangenen Freitag wurden wieder etwa 70 davon in einer Auktion versteigert – eine Tradition seit neun Jahren. Von den rund 2.300 Euro Erlös sollen weitere Kunst-Workshops finanziert werden.

Das Angebot unter dem Titel »Ich schenk' dir einen Traum« ist Teil des psychosozialen Nachsorgeprojekts »Ebersberger Kleeblatt« und fand 2016 fünfmal im Brustzentrum der Kreisklinik statt. Unter der liebevollen Anleitung der beiden Kunsttherapeutinnen Gaby Müller und Jutta Seyfried können die Kinder der Patientinnen durch das kreative Gestalten ihren Ängsten und Gefühlen einen Raum geben. »Ohne, dass man darüber reden muss. Das hat mir wirklich sehr geholfen«, sagt Janina. Die 21-Jährige ist eine der ältesten Teilnehmerinnen. Trotz Studium und Zeitmangel kommt sie immer noch ab und zu in die Workshops. In den Gruppen nahmen im vergangenen Jahr jeweils zwischen elf und 14 Kinder teil – das jüngste fünf Jahre alt.

Die in diesem Jahr entstandenen Werke zeigte die Kreisklinik am vergangenen Freitag in einer Ausstellung im oberen Foyer. Von abstrakten Farbkompositionen in Orange, Gelb und Rot über Collagen und einem Rehkitz auf grüner Wiese reichten die Motive, allesamt auf Leinwand in Acryl oder Pastell. Erstmals durften sich die Besucher in einem Gästebuch eintragen, das auf einer von Patientinnen der Nachsorge gestalteten Säule präsentiert wurde. Prof. Cornelia Höß, Mitinitiatorin des »Ebersberger Kleeblatt« und Chefärztin der Gynäkologie und Geburtshilfe in Ebersberg, bedankte sich bei allen Gästen sowie den Sponsoren, die die kostenlosen Kleeblatt-Angebote der Kreisklinik Ebersberg erst ermöglicht hätten. Zu den Gesprächsgruppen und Kunst-Workshops sind 2016 eine Tanz- und eine Kunsttherapie für Patientinnen hinzugekommen, letztere im Rahmen der Nachsorge. »Es wird immer mehr«, freut sich Prof. Höß.

Unter der bewährten, humorvollen Moderation von Franz Köppel, Mitglied des Fördervereins der Kreisklinik, fanden die Kunstwerke im Nu einen neuen Besitzer. Unverkäuflich waren eine Nilpferddame aus Pappmaché, die durch ihr Maul Seifenblasen zur Decke steigen lässt nach dem Motto: »Seifenblasen können platzen, unsere Träume (Bilder) nicht«, sowie eine neue Figur: eine Elfenfee als Lampe. »Wenn jemand das Gefühl hat, dass es in seinem Inneren dunkel ist, kann er sich mit ausgebreiteten Armen davor stellen und dann gibt die Elfenfee ihm etwas von ihrem Leuchten ab«, erklärt Seyfried. sf

Artikel vom 21.12.2016
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