Vorsicht falscher Polizist

Am Hauptbahnhof kontrollierte erneut ein Betrüger

Und wieder ein »falscher Kollege?« Die Polizei warnt eindringlich vor der neuen Masche. 	Foto: BP

Und wieder ein »falscher Kollege?« Die Polizei warnt eindringlich vor der neuen Masche. Foto: BP

München · Zivilbeamte der Bundespolizei nahmen jetzt im Kellerbereich des Hauptbahnhofes einen alkoholisierten 32-Jährigen fest, der in mehreren Fällen unberechtigterweise Reisende und Bahnhofsbesucher kontrollierte.

Der Mann wurde von den Beamten dabei beobachtet, wie er sich zwei Personen gegenüber als »Police Officer« ausgab. Dabei zeigte er kurz etwas vor, was vermutlich eine Polizei-Dienstmarke darstellen sollte und verlangte die Ausweise, die er dann fotografierte. Anschließend führte er seine Opfer, einen 18-Jährigen aus Sierra Leone und einen 20-jährigen Pakistani, in den Kellerbereich des Bahnhofs, wo er sie sowohl persönlich, wie auch deren mitgeführten Sachen durchsuchte.

Rasch stellte sich heraus, dass es sich bei dem Täter um einen mit 1,41 Promille alkoholisierten Slowaken handelte und der angebliche Dienstausweis eine Krankenversichertenkarte war.

Als er zur Rede gestellt wurde, gab der 32-Jährige an, dass es sich - unter Alkoholeinfluss - einfach spontan ergeben habe, »einfach mal Polizei zu spielen«. Einen Anhaltspunkt, dass der Mann schon öfter als falscher Polizist am Hauptbahnhof aufgetreten ist, gibt es bislang nicht.

Die richtigen Bundespolizisten nahmen den falschen Kollegen vorläufig fest und erklärten ihm, dass gegen ihn nun u.a. wegen Freiheitsberaubung und Amtsanmaßung ermittelt wird.

Die Münchner Bundespolizei warnt in diesem Zusammenhang vor immer wieder mal in Bahnhöfen, Haltepunkten, Zügen oder S-Bahnen auftretenden »falschen Polizisten« und gibt dazu folgende Verhaltenstipps:

  • Sehen Sie sich die Dienstausweise von Polizeibeamten oder Amtspersonen genau an.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson stammen will. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus oder lassen Sie sie sich durch die Telefonauskunft geben.
  • Sofern eine Polizeidienststelle in der Nähe ist, geht ein echter Polizist gerne mit Ihnen dorthin.
  • Falls Ihnen bei Kontrollen von Zivilbeamten Unregelmäßigkeiten auffallen, wie etwa sehr kurzes Vorzeigen des Dienstausweises, Verdecken des Lichtbildes, das Fotografieren eines Ausweises vor Ort oder die Aufforderung, gemeinsam einen Kellerbereich oder eine anderweitig seltsame Räumlichkeit aufzusuchen, sollten Sie sich direkt an die Bundespolizei am Gleis 26 im Münchner Hauptbahnhof wenden.

Weitere Tipps zum richtigen Verhalten bei Verdacht auf einen »falschen Polizeibeamten« gibt es auch im Internet unter www.polizei-beratung.de

Artikel vom 19.12.2016
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