Weißenseepark wird noch schöner

Obergiesing · Dritter Bauabschnitt mit Bürgern erarbeitet

Besonders im Fokus des dritten Bauabschnittes: der südliche Parkbereich mit dem Katzenbuckel im Hintergrund soll weiter aufgewertet werden	Foto: HH

Besonders im Fokus des dritten Bauabschnittes: der südliche Parkbereich mit dem Katzenbuckel im Hintergrund soll weiter aufgewertet werden Foto: HH

Obergiesing · Der Weißenseepark ist eine wichtige, weil im 17. Stadtbezirk Obergiesing-Fasangarten so seltene Grünader. Kein Wunder, dass die Planungen für den dritten Bauabschnitt des Parks vor Wochenfrist viele interessierte Bürger in die Weißenseeschule geführt hatte.

Dort informierte das städtische Baureferat nicht nur über die eigenen Planungsziele bei der sukzessiven Ausgestaltung der grünen Lunge. Auch die Bürger selbst sollten Vorschläge einbringen und machten von diesem Recht auch umfangreich Gebrauch. Auf der Basis dieser Beratungen und Erörterungen wird die weitere Planung jetzt entwickelt und soll im Frühjahr 2017 dann dem örtlichen Bezirksausschuss vorgelegt werden. Die Umsetzung entlang des rund 8.100 Quadratmeter großen Geländeabschnittes sollen bis zum Sommer 2018 abgeschlossen sein. Dann wäre die Sanierung des Weißenseeparks insgesamt abgeschlossen.

Ein Geschichts- und Naturlehrpfad, Ruhe- und sommerliche Liegebänke und ein starkes Eintreten für barrierefreie Lösungen im Park: Die Bürger aus Giesing hatten für ihren Park reichlich Handlungsanreize mitgebracht. Besonders wichtig ist den Menschen offensichtlich auch der Schutz ihrer Erholungsoase vor schadhaften Emissionen – vor allem Lärm. So soll die weitläufige Grünanlage an der Schnittstelle zum Mittleren Ring mit einem wehrhaften Lärmschutz mittels umfangreicher, wallartiger Baumpflanzungen versehen werden. Wichtig auch, weil die ersehnte Tunnel-Lösung in diesem Ringabschnitt weiter auf sich warten lässt. Vom Wall könnte nach dem Wunsch der Bürger auch ein Rodelhügel in den Park hinein geschaffen werden. Aber es kamen noch mehr gute Ideen der Bürger.

So sollen die Gehwegbeziehungen im Park weiter ausgebaut werden. Besonderes Augenmerk richteten die Bürger dabei auf neue Gehwegstrassen zwischen der Untersbergstraße und dem Fritz-Eigl-Weg und zum im Zuge der Maßnahmen bereits neu geschaffenen Spielbereich am Katzenbuckel. Für alle Bevölkerungsgruppen ist etwas dabei im Wunschpaket. So sollen mehr Sitzbänke leicht passierbare Wege gerade auch für Menschen mit Behinderung oder Senioren leichter begehbar machen und Rast bieten. Dazu soll auch das bereits bestehende »Dirtbike«-Areal vorrangig für die Jugend weiter ausgebaut werden.

Uta Gerhardt vom Baureferat der Stadt sowie Ulrich Rauh vom Gartenbau unterstrichen den wichtigen Struktur-Ansatz, das Angebot vor allem auch deshalb ausweiten zu wollen, weil die Region rund um den Park vor allem durch enorme Zuzüge im Umfeld – etwa im Agfapark – deutlich vermehrten Bedarf aufweise. Insgesamt ist man bei der Stadt stolz auf das Projekt, das nun mit planerischer Vehemenz seiner Endausgestaltung zustrebt. »Sie haben es richtig gut, wenn Sie hier wohnen«, unterstrich Rauch seine Einschätzung vom »Weißenseepark als einer der mittlerweile attraktivsten Grünanlagen Münchens«. Eine Einordnung, die mit Blick auf das Vorort-Angebot auch viele Bürger teilten.

Probleme bereiten vor Ort offenbar noch die offenbar nicht seltenen »Kollisionen« unter verschiedenen Gruppen von Nutzern der Grünanlage. Während sich die Beziehungen zwischen Hundebesitzern und anderen Nutzern offenbar entspannt haben und Konflikte seltener geworden sind gibt es Probleme entlang des angesprochenen Dirtbike-Geländes. Eine Dame beschwerte sich darüber, von den Bikern beim kurzen Queren der Anlage beschimpft worden zu sein. Die Zweirad-Sportler wiederum rügten Eltern, die ihre Kinder allzu leichtsinnig auf der Anlage spielen ließen. Man brauche die weit und breit einzige Anlage dieser Art aber für den eigenen Sport – die Kleinkinder und deren Eltern hätten da mehr Alternativen, wandte ein Dirtbiker ein. Kritik an der Stadt gab es wenig.

Allenfalls die Ausholzungsmaßnahmen entlang des zentralen Hügelbereichs im Weißenseepark riefen Widerspruch hervor. »Mehr Lärm« und eine »Bedrohung für dort inzwischen reichlich angesiedelte Tier- und Pflanzenarten«, rügten Bürger. »Wir machen hier kein Tabula rasa«, versprach Rauh. Allerdings müsse die Stadt in Sachen Sicherheit auch die eigene Verkehrssicherungspflicht beachten und morsches Baumwerk und Geäst entfernen. Am Ende versprach der Stadtvertreter aber auch, hier so moderat wie möglich einzugreifen. Der dritte Bauabschnitt insgesamt gefiel. HH

Artikel vom 15.12.2016
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