Geschichte macht Spaß

Stadtführungen in der Bärenstadt: Grafing macht es Ebersberg gleich

Thomas Warg ist derzeit ein gefragter Mann. Sein Ebersberger Stadtführungskonzept wird nun auch in Grafing umgesetzt.	Foto: Stefan Dohl

Thomas Warg ist derzeit ein gefragter Mann. Sein Ebersberger Stadtführungskonzept wird nun auch in Grafing umgesetzt. Foto: Stefan Dohl

Ebersberg/Grafing · Bei der Stadtratssitzung letzte Woche Dienstag wurde einstimmig beschlossen, dass es auch in Grafing ab April 2017 Stadtführungen geben soll. Das erfolgreiche Ebersberger Konzept für profrssionelle Stadtführungen soll demnach 1 zu 1 für Grafing übernommen werden.

Der Schwerpunkt liegt hierbei auf individuelle, themen- und zielgruppenorientierte Führungen. Und Zielgruppen für die Stadtrundgänge gibt es zuhauf: Schulklassen, Kindergruppen, Geburtstagsrunden, Stammtische, Parteien, Vereine, Betriebe bis hin zu Ämtern und Behörden haben schon bei einer Stadtführung mitgemacht. »Jede unserer Stadtführungen ist anders«, erklärt der Ebersberger Historiker und Journalist Thomas Warg sein Erfolgskonzept. Er ist der Kopf hinter den Stadtführungen in der Kreisstadt (Der Kurier Ebersberg berichtete KW 38 / 2015). Sein Ansatz war und ist es, die Stadtführungen ganz auf die Interessen der Besuchergruppen auszurichten. Der Erfolg gibt ihn recht.

Die Ebersberger Stadtführungen sind auf Monate ausgebucht. Nachfrage, Feedback und die Unterstützung in der Region könnten kaum besser sein. »In diesem Jahr haben wir mit unseren 18 Führern bislang 150 Führungen gemacht«, berichtet Warg. »Im Schnitt machen wir an die 20 Führungen im Monat. Mit so einer überwältigenden Unterstützung habe ich zu Beginn ehrlich gesagt nicht gerechnet.« Rund zwei bis drei Stunden dauert eine solche Führung. Danach wird in der Regel in ein Ebersberger Wirtshaus oder Restaurant eingekehrt. So profitiert also auch die Gastronomie. Die meisten der geführten Gruppen kommen aus Ebersberg und dem Umland. »Wir haben aber auch schon Gruppen aus Aibling, Vaterstetten, Erding und auch Wasserburg unser Ebersberg gezeigt« so Warg. Darüber hinaus werden die Führungen auf italienisch, englisch, französisch und spanisch angeboten – in Kooperation mit der VHS.

Angefangen hatte dabei alles mit Führungen durch das Zentrum und das Umland – das »Outback« wie Warg gerne sagt. Durch die große Resonanz und die unterschiedlichen Interessen habe sich alles wie von selbst entwickelt. »Stammtischler möchten natürlich eher eine Gaudi haben. Hier halten wir die Vorträge natürlich eher kurz. Bei Gruppen wie historischen Vereinen hingegen haben wir auf unseren Führungen sogar schon selbst etwas neues dazugelernt« berichtet Warg. Außerdem habe man in Ebersberg schon Stadtführungen mit Fackeln, verschiedensten spielerischen Elementen und in historischen Kostümen durchgeführt. Für Kinder hat man sogar schon ein Youtube-Video gemacht, welches mit Playmobilfiguren die Stadtgründung erklärt.

Nun wurde Thomas Warg damit betraut, das Ebersberger Stadtführungskonzept auch für das benachbarte Grafing umzusetzen. Mit dem Stadtarchivar und Museumsleiter Bernhard Schäfer, der Arge Heimatkunde Grafing, dem örtlichen Tourismusverein und natürlich der Stadtspitze hat er schon wichtige Verbündete für die Umsetzung seines Konzepts. Auch sein Team aus 18 Stadtführern steht ihm zur Verfügung. »Die Geschichte Ebersberg kann nicht ohne die Geschichte Grafings erzählt werden«, ist Warg überzeugt. Schließlich liegen zwischen den beiden Ortskernen gerade 5 Kilometer Fahrtstrecke mit dem Auto und nur eine S-Bahn Station. So wird es auch über Grafing viel zu berichten geben. Sei es bei klassischen Touren durch die Innenstadt und das Umland, oder bei Touren zur Geschichte der Grafinger Brauereien. sd

Artikel vom 14.12.2016
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