Christkindl-Zauber

Dieses Wochenende eröffnen die Münchner Weihnachtsmärkte

In der Münchner Innenstadt liegen zahlreiche Christkindlmärkte nur wenige Schritte voneinander entfernt. 	Foto: Werner Boehm

In der Münchner Innenstadt liegen zahlreiche Christkindlmärkte nur wenige Schritte voneinander entfernt. Foto: Werner Boehm

Altstadt · Ab Freitag, dem 25. November, beginnt für viele die romantischste Zeit des Jahres. Die Christkindlmärkte eröffnen wieder und tauchen München vier Wochen lang in ein bezauberndes Lichtermeer.

Adventsmärkte – Weihnachtsmärkte – Christkindlmärkte

Die ganze Stadt steht im Zeichen kulinarischer Düfte, saisonaler Waren, Kunsthandwerk und weihnachtlicher Getränke. Der Treff am Glühweinstand ist ja mittlerweile fast das winterliche Gegenstück zum Biergarten. Man wärmt sich auf, plaudert eine Runde und kann zum nächsten Weihnachtsmarkt weiterziehen. Schließlich sind die Advents-Attraktionen gerade in der Innenstadt nur wenige Schritte voneinander entfernt.

Der Christkindlmarkt am Marienplatz ist beispielsweise Münchens ältester und mit 25.000 Quadratmetern, die sich weit in die umliegenden Straßen erstrecken, einer der größten in Europa. Bis zu drei Millionen Besucher scharen sich jährlich um den Christbaum mit seinen 3.000 Lichtern, der diesmal aus der Allgäuer Gemeinde Weiler-Simmerberg stammt. Geboten wird neben dicht gedrängten »Standerln« ´ auch ein großes Unterhaltungsprogramm. So sorgt an einigen Tagen das gemeinsame Singen von Adventsliedern für Stimmung. Damit sich auch die Kleinen nicht langweilen, bietet die Himmelswerkstatt jede Menge Mitmach-Aktionen zum Basteln, Singen und Backen. An zwei Adventswochenenden sorgt der »Krampuslauf« mit dunklen Gestalten in finsteren Kostümen für Spannung.

Traditioneller geht’s wiederum ein paar Meter weiter, am Münchner Kripperlmarkt zu. Auf diesem größten deutschen Krippenmarkt gibt’s alles, was eine Krippe ausmacht – vom Heu bis zu den Laternen. Die geschnitzten Holzfiguren stammen meist aus Südtirol, Oberammergau oder dem Erzgebirge. Früher am Rindermarkt beheimatet, befindet sich der Kripperlmarkt jetzt am Richard-Strauss-Brunnen an der Neuhauser Straße.

Apropos Tradition: Der »Mittelalter-Weihnachtsmarkt«, zu dem sogar OB Dieter Reiter das Grußwort verfasste, lädt am Wittelsbacherplatz dazu ein, in längst vergangene Zeiten abzutauchen. Ritter, Gaukler, Handwerker, Marktleute und Edelfrauen ergeben ein malerisches Ambiente für ein illustres Unterhaltungsprogramm. Neben Musik und Vorführungen alter Handwerkskünste wie dem Schmieden oder Glasblasen werden hier auch Tanzvorführungen, eine abendliche Feuershow sowie Darbietungen mit Gauklern und Zauberern geboten. Bei der Eröffnungsfeier, schon am Donnerstag, dem 24. November, um 17 Uhr, wird u.a. Dr. Ludwig Spaenle Ehrengast sein.
Die alte Zeit dominiert hier auch beim Waren- und Schmankerl-Angebot. Es gibt Flammbrot, Spanferkel oder »Thors Hammer«, einen Vorgänger von Glühwein und Feuerzangenbowle. Die Kleinen können sich an einem Zwergentrunk erfreuen.

Zu einem Geheimtipp hat sich das Weihnachtsdorf im Kaiserhof entwickelt. Es ist bereits eröffnet und verströmt mit lebensgroßer Krippe, Rentierschlitten und einem Märchenwald in der Residenzstraße 1, direkt am Odeonsplatz, wohlig-besinnliche Weihnachtsatmosphäre. Im Dorf, das nach dem Vorbild von Alpenhütten konstruiert wurde, dreht sich alles um die gute alte Handwerkskunst, die hier mit Liebe zum Detail gezeigt wird. Ob Messerschleifen, Schmiedekunst, Holzschnitzen oder die Kunst des Glasblasens, hier gibt es Einblicke aus erster Hand und entsprechend lassen sich die kleinen Kunstwerke aus Holz, Glas oder Wolle, ebenso wie Haushaltsgegenstände und designter Schmuck oder festliche Weihnachtsdekorationen auch käuflich erwerben. Für Unterhaltung sorgt ein wechselndes Musikprogramm, bei dem auch das Kasperletheater für die Kleinen nicht fehlen darf.

Und wo’s schon um Geheimtipps geht: Eine Extra-Linie der Münchner Verkehrsgesellschaft dreht vom 26. November bis zum 23. Dezember Runden durch die Innenstadt. An Bord: Glühwein, Kinderpunsch, Weihnachtsleckereien und festliche Musik. Wer sich also einmal auf etwas andere Art in Weihnachtsstimmung bringen möchte: Die Bahn ist Montags bis Freitags von 15.30 bis 19 Uhr und an den Wochenenden von 11 bis 19.30 Uhr immer zur vollen und halben Stunde unterwegs. Für alle weiteren Weihnachtsmarkt-Destinationen im regulären Betrieb gibt’s im Netz übrigens auch wieder den praktischen »Christkindlmarkt-Fahrplan« der per Mausklick zeigt, mit welchen Linien man mit den Öffentlichen zu den einzelnen Weihnachtsmärkten gelangt.

Besagte Rundfahrt in der weihnachtlich dekorierten »Advents-Linie« dauert etwa 25 Minuten und startet übrigens am Sendlinger Tor, wo es seit 1995 einen Christkindlmarkt gibt, der in den Münchner Annalen bereits im Jahre 1886 erwähnt wurde. Er bietet viel Internationales, wie Gewürze, Tees und Duftöle aus dem Orient oder Schmuck und Halbedelsteine aus aller Welt. Die Weihnachtskrippen stammen aus Tirol und von den Anden. Weihnachtliche Stimmung können auch die funkelnden Kristallgläser aus Russland oder der Christbaumschmuck mit romantischen Sissi-Motiven verbreiten. Und »Multikulti« regiert auch an den Schmankerl-Ständen. Die Auswahl reicht von deftigen Spießen, herzhaften Würsten, Elisenlebkuchen oder frisch gebrannten Mandeln bis hin zu Maiskolben, Baguettes, Kartoffel-Spezialitäten, Crêpes und vielem mehr.

Besonders weihnachtlich wird es sonntags um 17 und 19 Uhr, wenn die »Schwabinger Turmbläser« aufspielen, ein traditionelles Highlight am Sendlinger Tor. Und an zwei Wochentagen strapaziert das Kasperltheater nicht nur die Lachmuskeln der Kleinsten. Für viele Münchner beginnt jetzt die schönste Zeit.

Artikel vom 23.11.2016
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