Triathletin Stephanie Huber aus Ottobrunn

Ottobrunn · Sieg beim »Ironman«

Stephanie Huber auf der Marathon-Stecke.	Foto: privat

Stephanie Huber auf der Marathon-Stecke. Foto: privat

Ottobrunn · Beim diesjährigen »Ironman« in Frankfurt mit den Disziplinen Schwimmen (3,8 km), Radfahren (180 km) und Laufen (42 km) siegte Stephanie Huber vom TSV Ottobrunn.

Die 21-Jährige wurde damit Deutsche Meisterin über die Langdistanz in ihrer Altersklasse.Wie die Ottobrunnerin den Wettkampftag Anfang Juli vom Aufstehen um drei Uhr nachts bis zur Zielgerade erlebte,beschreibt sie in Mein Ottobrunn: »Bereits um 6.40 Uhr ertönte die Startkanone und die sogenannten Agegrouper – etwa 3000 Schwimmer, darunter ich – wurden in einem rollenden Start alle 10 Sekunden 12 Starter auf die Strecke geschickt. Geplant hatte ich eine Zeit von einer Stunde und fünf Minuten für die knapp vier Kilometer lange Schwimmstrecke. Gebraucht habe ich sogar zwei Minuten weniger.

Hindernis Fahrradkette

Nach dem Schwimmen ging es direkt aufs Rad. Schon nach den ersten Metern verlor ich aufgrund des holprigen Bodenbelags die erste wichtige Trinkflasche, und bei Kilometer vier fiel mir auch noch die Fahrradkette heraus und verhakte sich im vorderen Schaltblatt. Mit schwarzen Händen, einer reparierten Kette und einem Zeitverlust von ein paar Minuten ging es dann ein wenig demotiviert wieder aufs Rad für die restlichen 175 Kilometer. Beim Ironman Frankfurt fährt man zunächst eine Zubringerstrecke von 20 km vom Langener Waldsee in die Innenstadt. Die restliche Strecke teilt sich in zweimal die gleiche Runde à 80 km nördlich von Frankfurt auf. Die erste der beiden Runden verlief gut. Nach ein paar noch stärkeren Bodenwellen und einer Kopfsteinpflasterstrecke musste ich jedoch feststellen, dass mein Aerolenker nicht mehr fest war, was mich im weiteren Verlauf Zeit kostete und auch psychisch belastete. In der zweiten Runde kamen auch noch ein starker Wind und Regen dazu. Nach einer Radzeit von 5 Stunden und 56 Minuten war ich glücklich, mein Rad wegstellen und mich voll auf den Marathon konzentrieren zu können.

Durchkämpfen beim Marathon

Nun ging es daran, die mir noch unbekannte Laufstrecke, die aus vier mal 10,5 km Runden entlang des Mains besteht, kennen zu lernen. Die erste Laufrunde lief gut und ich hatte das Gefühl, dass es diesmal etwas wird mit dem geplanten »4.30 h Marathon«... Bis zu Runde vier lief es sogar besser als erwartet. Meine Highlights waren die Stellen, an denen ich wusste, dass mein Freund oder jemand von meiner Familie steht. Die 4. Runde bzw. ab km 30 konnte ich leider aufgrund meiner Knieprobleme nicht richtig weiterlaufen. Das bedeutete, dass ich humpeln musste. Wenn es gerade nicht schmerzte, sprintete ich ein Stück, um die Laufzeit nicht ganz zu ruinieren.

Nach zwölf Stunden im Ziel

Überglücklich war ich, als ich nach über zwölf Stunden auf die Ziellinie abbiegen durfte und das Ganze ein Ende hatte. Erst einige Zeit nach dem Zieleinlauf realisierte ich, dass ich mit meinem Finish beim Ironman Frankfurt – der dieses Jahr auch die Deutsche Meisterschaft über die Langdistanz dargestellte – Deutsche Meisterin in der Altersklasse 18 bis 24 geworden bin, und das mit 21 Jahren. Für viele stellt sich wahrscheinlich die Frage: Warum tut man sich so etwas an? Vor allem mache ich es für das Gefühl direkt nach dem Zieleinlauf: das Gefühl, tief im Inneren zu spüren, was Glücklichsein bedeutet!« MO

Artikel vom 16.11.2016
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