Arabellapark · Vortrag mit Saxophonmusik im Kunstforum

Das Saxophonquintett »Sax Sarrus« mit Gunther Joppig (vorne Mitte). Foto: VA

Arabellapark · Gunther Joppig, ehemaliger Direktor des Münchner Musikinstrumentenmuseums, spricht im Kunstforum Arabellapark (Rosenkavalierplatz 16) über Rohzuckerkisten aus Brasilien und deren Weiterverwendung im Instrumenten- und Möbelbau. Der Vortrag findet am Mittwoch, 23. November, um 20 Uhr statt. Dazu spielt das Saxophonquintett »Sax Sarrus« Werke aus Südamerika.

Eine Berliner Preisliste von 1802 verzeichnet »Ein Fortepiano von Zuckerkisten« für 50 Reichstaler als preiswerte Ausführung gegenüber solche aus heimischen Hölzern. Kisten, mit denen der Rohzucker aus Südamerika nach Europa transportiert wurde, mussten ein beträchtliche Größe haben. Wie sie aussahen und aus welchen Hölzern sie gefertigt worden waren, konnte auch das Zuckermuseum in Berlin nicht beantworten. Allerdings wusste man dort, dass Rembrandt einen Teil seiner Tafelbilder nicht auf Eichenholz gemalt hatte, sondern auf tropische Holzplatten, die möglicherweise von zerlegten Zuckerkisten stammten und noch Nagelspuren aufwiesen. Gunther Joppigs Recherchen führten ihn in den Nordosten Brasiliens auf Zuckerrohrplantagen, ins Zuckermuseum von Recife sowie in Archive und Gemäldesammlungen. Die Veranstaltung im Kunstforum ist eine Kooperation zum 100-jährigen Jubiläum mit der Deutsch-Hispanischen Gesellschaft, deren Kuratoriumsmitlglied Joppig ist. Das Saxophonquintett »Sax Sarrus« besteht neben dem Fachmann selbst noch aus Claudia Scharlach, Ruth Janele, Stefan Groß und Raymund Albers. Karten zu 10 Euro gibt es in der Stadtbibliothek Bogenhausen unter Tel. 9 28 78 10, per E-Mail an die Adresse stb.bogenhausen.kult@muenchen.de sowie an der Abendkasse.

Artikel vom 14.11.2016
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