In Litauen wartete der Tod

Gedenken an deportierte Juden aus Berg am Laim

Berg am Laim · Am 20. November 1941 fand die erste Deportation Münchner Juden statt. Darunter waren auch etwa 85 Insassen der »Heimanlage« in Berg am Laim. Die meisten von ihnen wurden fünf Tage später im litauischen Kaunas ermordet.

Eine Gedenkveranstaltung für die Deportierten und Ermordeten aus Berg am Laim findet am Dienstag, 15. November, von 19.00 bis 21.30 Uhr im Altersheim der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul (St.-Michael-Straße 16) statt. Der Eintritt ist frei. Im Zuge der Verfolgung und Vernichtung der Juden richtete die Münchner Arisierungsstelle in der Zeit zwischen April 1941 und März 1943 in einem Nebenflügel des Klosters der Barmherzigen Schwestern in Berg am Laim ein Internierungslager für Juden ein – beschönigend als »Heimanlage für Juden« bezeichnet. Bis zu 320 Menschen lebten hier zeitweise. Fast 500 Menschen wurden von hier aus in den Tod abtransportiert. Die 1970 verstorbene Wirtschaftsleiterin des damaligen Lagers, Else Behrend-Rosenfeld, berichtete in ihrem Tagebuch von den dramatischen Tagen vor der Deportation der Insassen. Nach einer Einführung ins Thema durch den Historiker Erich Kasberger berichtet die Vorsitzende der Weißen-Rose-Stiftung, Hildegard Kronawitter, von einer Reise nach Kaunas. Die Schauspielerin Ricarda Seifried liest aus dem Tagebuch von Else Behrend-Rosenfeld, musikalisch begleitet von Sänger Yoed Soek. Im Anschluss an den traditionellen Lichtergang zum Mahnmal besteht Möglichkeit zum Austausch im Pfarrheim St. Michael.

Artikel vom 07.11.2016
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