FC Erzgebirge Aue geht in München unter

Höchster Saisonsieg: Löwen im Torrausch

Setzte den Schlusspunkt: Daniel Adlung. Foto: A. Wild

Setzte den Schlusspunkt: Daniel Adlung. Foto: A. Wild

München/Giesing · Der TSV 1860 München zeigte sich im Liga-Kellerduell gegen den FC Erzgebirge Aue noch immer beseelt vom Weiterkommen im Pokal unter der Woche. Mit 6:2 (3:1) gerieten die Gäste aus Sachsen vor 12.600 Zuschauern unter die Räder.

Wer als Löwenfan am frühen Freitagabend zu Hause geblieben war, mag sich im Nachhinein geärgert haben, denn zu bestaunen war in Fröttmaning ein halbes Dutzend weiß-blauer Tore – mehr gelangen dem TSV 1860 München an einem Spieltag in bislang zehn Jahren Dasein in der ungeliebten Arena noch nicht.

Levent Aycicek brachte die Sechzger nach einer Viertelstunde mit einem direkten Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze in Führung (16. Min.). Nach einem Foul an Ivica Olic erhöhte Michael Liendl per Strafstoß auf 2:0 (23. Min.). Nur zwei Minuten später krachte ein Distanzschuss von Fanol Perdedaj an die Latte. Pascal Köpke gelang nach einer Ecke der Anschlusstreffer – ein Fehlgriff von Löwen-Torhüter Jan Zimmermann ermöglichte dem Ex-Hachinger sein sechstes Saisontor (28. Min.). In der turbulenten Begegnung verpassten danach Sechzigs Romuald Lacazette und der Erzgebirgler Steve Breitkreuz nur knapp weitere Treffer. Drei Minuten vor dem Pausenpfiff umdribbelte Olic Torhüter Daniel Haas – seinen Schuss aus spitzem Winkel klärte der zurückgeeilte Verteidiger Sebastian Hertner liegend auf der Linie mit dem Kopf. Aus der Perspektive des Schiedsrichters sah die Rettungstat des Ex-Löwen wie ein Handspiel aus. Er pfiff Strafstoß und zückte die Rote Karte für den Unglücksraben. Liendl ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und verwandelte vom Punkt zum 3:1-Halbzeitstand (43. Min.). Der zweite Durchgang war vier Minuten alt, da traf Sascha Mölders zum 4:1 (49. Min.) – eine Vorentscheidung. Zwar konnte Cebio Soukou noch auf 4:2 verkürzen (55.), doch Aycicek mit seinem zweiten Treffer (72. Min.) und der eingewechselte Daniel Adlung in der Schlussminute sorgten für ein Schützenfest und strahlende Gesichter bei den Hausherren.

Löwen-Trainer Kosta Runjaic ließ sich vom hohen Ergebnis nicht blenden: »Vieles ist heute in unsere Richtung gelaufen. Aue hat sehr ansehnlichen Fußball gespielt, ist eine spielerisch starke Mannschaft.« Dass der Gegner trotz deutlicher Führung und Unterzahl noch einmal aufgekommen war, betrachtete Geschäftsführer Thomas Eichin als Aufgabe für die kommende Zeit. »Es gibt keinen Grund für Karnevalsstimmung. Wir wissen um unsere Probleme und woran wir arbeiten müssen, damit wir stabiler werden.« Aues Trainer Pavel Dotchev sprach von einem bitteren Tag und einem enttäuschenden Ergebnis für den FC Erzgebirge. »Wir waren zu verhalten in den ersten Minuten. Nach dem 2:4 haben wir hinten aufgemacht. Für mich war das zu früh, wir wurden dadurch eiskalt erwischt. Aus solchen Spielen müssen wir lernen. Wir haben gesehen, dass Sechzig eine sehr gute Mannschaft hat. Die Tabelle stellt nicht ihre wahre Qualität dar.«

Die Löwen führt der Spielplan am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) ins Hardtwaldstadion zum Tabellennachbarn SV Sandhausen.

(as)

Artikel vom 29.10.2016
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