Theaterverein Markt Schwaben veranstaltet modernen Dichterwettstreit

Markt Schwaben · Einen literarischen Abend der besonderen Art erwartet Kulturfreunde am Freitag, 4. November, um 20 Uhr in der Theaterhalle Markt Schwaben, Münterstraße 1. »Poetry Slam« – das ist ein moderner Dichterwettstreit und eine völlig neue Art, literarische Inhalte zu vermitteln.

Im Chicago der späten 80er Jahre aus dem Sprechgesang entstanden, hat er sich heute in beinahe alle Sprach- und Kulturräume der Welt verbreitet, wobei die deutsche »Slam«-Szene nach der englischsprachigen sogar die größte darstellt. Für viele junge Autoren gilt er als Möglichkeit, einen festen Fuß in die Welt der Literatur setzen zu können, da Verlage häufig großes Interesse an den jungen Poetinnen und Poeten zeigen.

Die Regeln des Wettbewerbs sind ganz einfach: innerhalb eines festgelegten Zeitlimits von meist fünf Minuten ist alles erlaubt, was die Sprache möglich macht. Hilfsmittel wie Requisiten oder Musikinstrumente sind dabei nicht gestattet, nur seinen Text darf der »Slammer« mit auf die Bühne nehmen. Bevorzugt werden humorvolle Inhalte vorgetragen, die meist einem ernsten Hintergedanken folgen und sich durch Vielschichtigkeit und weiträumige Interpretationsmöglichkeiten auszeichnen. Während es in München bereits seit vielen Jahren eine aktive und gut besuchte Poetry-Slam-Szene gibt, so organisiert der Theaterverein am 4. November das erste Mal eine derartige Veranstaltung in Markt Schwaben. »Das war schon seit längerem mein Wunsch.

Mehrere Gemeinden im Münchner Osten veranstalten schon seit geraumer Zeit Poetry Slams. Da müssen wir als größter Theaterverein des Landkreises doch mithalten können!«, so Thomas Steinbrunner, Vorstandsmitglied im Markt Schwabener Theaterverein. Der 21-Jährige studiert Deutsch für das gymnasiale Lehramt an der LMU und organisiert den Abend mit seiner Kommilitonin Marie Zöckler zusammen, die selbst in der Münchner Slam-Szene aktiv war. Der Verein mit seiner großzügigen Ausstattung und Halle bietet ihnen die Möglichkeit, dem Projekt nun Leben einzuhauchen. Geld bekommen sie dafür allerdings nicht. Wie alle Mitglieder des Theatervereins arbeiten sie ehrenamtlich an der Sache. »Es geht uns allen nur um den Spaß, und darum, eine Bühne zu haben, um unsere Texte vorzutragen!«

Insgesamt werden neun Autoren ganz unterschiedlicher Altersklassen an dem Wettbewerb teilnehmen, alle aus dem Münchner Raum. Als Gastbeitrag wird unter anderem Veronica Rieger zu hören sein, eine junge Frau, die bereits bayernweit in der Slam-Szene Aufmerksamkeit erregt hat. Ferner bietet der Abend auch auf völlig andere Weise etwas für die Ohren, denn Michael Ott am Saxophon und Max Mumme am Klavier werden die ganze Veranstaltung mit verschiedenen Stücken und Improvisationen aus ihrem reichhaltigen Jazz-Repertoire begleiten.

Auch beim Markt Schwabener Slam ist sicher für jeden etwas dabei, ob jung oder alt. Die Karten gibt es an der Abendkasse oder unter www.theater-marktschwaben.de zum Preis von 5 Euro für Schüler und Studenten oder zum Normalpreis von 7 Euro.

Artikel vom 26.10.2016
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