Eine Meisterin des Denksports

Garchingerin mit Nationalmannschaft bei Schach-Olympiade in Baku

Konzentration ist alles, auch für die Garchinger Schach-Großmeisterin Elena Levushkina. Foto: Schachfreunde Friedberg, CC-BY-SA 3.0

Konzentration ist alles, auch für die Garchinger Schach-Großmeisterin Elena Levushkina. Foto: Schachfreunde Friedberg, CC-BY-SA 3.0

Garching · Einige Wochen liegen die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro nun schon zurück, bei denen sich Athleten in allerlei körperlich anstrengenden Disziplinen gemessen haben. Kürzlich fand nun eine weitere Olympiade statt, jedoch nicht in Rio, sondern in Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans.

Auch ging es hierbei nicht um körperliche, sondern um geistige Höchstleistungen. Denn auch der Denksport hat eine eigene Meisterschaft: die Schacholympiade. Sie wird seit 1950 regelmäßig alle zwei Jahre als Teamwettbewerb der Männer und der Frauen ausgetragen. Es treten jeweils vier Spieler einer Nation als Mannschaft an. Für die deutsche Mannschaft war wieder Elena Levushkina dabei, die seit vielen Jahren für den Schachclub Garching in der 2. Bundesliga spielt. Levushkina trägt den internationalen Titel einer Schach-Großmeisterin und ist derzeit auf dem siebten Platz innerhalb der Rangliste der deutschen Schachfrauen zu finden. Elena spielte heuer bereits ihre vierte Schach-Olympiade und kommt auf insgesamt 34 Länderspiele für Deutschland.

Gastgeberin der diesjährigen Olympiade war Baku, die direkt am Kaspischen Meer gelegene Hauptstadt Aserbaidschans. Gespielt wurde in der »Crystal Hall«, jener Veranstaltungsarena, in der 2012 auch der »Eurovision Song Contest« ausgetragen wurde. Bei den Frauen nahmen Teilnehmerinnen aus 140 Ländern teil, bei den Männern sogar aus 180.

Das Turnier begann für die deutschen Frauen mit zwei klaren Siegen. In der dritten Runde musste Deutschland ein 2:2 gegen die zweite Mannschaft Aserbaidschans hinnehmen, gewann danach jedoch gegen Argentinien. Hierauf folgte allerdings die erste Niederlage, diesmal gegen Aserbaidschans erste Mannschaft.

Zwischendurch wurde die Garchinger Schach-Großmeisterin Elena Levushkina zur Kontrolle auf »E-Doping« gebeten. Um zu verhindern, dass einzelne Spieler sich von außen mittels elektronischer Empfangsgeräte, wie etwa einem »Knopf im Ohr«, die stärksten Züge vorsagen lassen, werden die Teilnehmer stichprobenartig mit einem Metalldetektor gescannt. Solche Kontrollen werden in der Regel von den Schach-Olympioniken gutgeheißen.

In der zweiten Turnierhälfte blühten Elena Levushkinas spielerische Talente dann vollends auf: Dem deutschen Sieg gegen Kroatien folgten zwei unentschiedene Partien gegen Usbekistan und die Mongolei, gefolgt von einem Sieg gegen Serbien. In den Duellen holte Levushkina für Ihre Mannschaft 2,5:0,5 Punkte. In den beiden letzten Runden gegen Bulgarien und Frankreich steuerte sie 1,5:0,5 Punkte bei. Dennoch half das der deutschen Mannschaft letztlich nicht allzu viel, da beide Matches verloren gingen.

Am Ende landete Deutschland auf dem 31. Platz. Elena Levushkina war spielstark und mit sechs von möglichen neun Punkten die beste Spielerin ihrer Mannschaft. Auch die deutschen Männer schafften es den 37. Platz in ihrer Klasse zu belegen.

Anders als die Olympischen Sportspiele, welche nur alle vier Jahre abgehalten werden, findet die nächste Schach-Olympiade bereits 2018 statt.

Artikel vom 19.10.2016
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