So spannend kann experimentelles Forschen sein

Erdinger Schülerinnen gewinnen im Landeswettbewerb den Superpreis

Ministerialdirigent Walter Gremm überreichte den Erdinger Preisträgerinnen Annekatrin Dietel (li.) und Fenja Niedzwiedz die Auszeichnung. 	Foto: Steffen Leiprecht

Ministerialdirigent Walter Gremm überreichte den Erdinger Preisträgerinnen Annekatrin Dietel (li.) und Fenja Niedzwiedz die Auszeichnung. Foto: Steffen Leiprecht

Erding · Sie haben Teebeutelraketen gezündet und analysiert, Eiswürfeltürme gebaut und Seife aus Rosskastanien hergestellt: Vor wenigen Tagen wurden 54 Schülerinnen und Schüler im Deutschen Museum in München mit dem Superpreis des Landeswettbewerbs »Experimente antworten« ausgezeichnet, darunter Annekatrin Dietel und Fenja Niedzwiedz, Korbinian-Aigner-Gymnasium Erding.

Beide erhielten den Preis bereits zum zweiten Mal.

Der bayerische Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle zeigte sich im Vorfeld der Verleihung von so viel Forschungsdrang und Begeisterung beeindruckt: »Nur mit Hilfe von Alltagschemikalien und Geräten aus Apotheke, Drogerie und Baumarkt haben die Schülerinnen und Schüler selbstständig Experimente zu naturwissenschaftlichen Phänomenen durchgeführt und sind zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Allen Preisträgern gratuliere ich herzlich zur Auszeichnung mit dem Superpreis.« Spaenle betonte auch die Bedeutung von Motivation und Neugier für die Wissenschaft: »Ob allein oder gemeinsam im Team: Der Schlüssel zum Erfolg in der Forschung sind neben viel Geduld, Kreativität und Konzentration auch eine große Portion Wissbegierde und natürlich Freude am Experimentieren.«

Ministerialdirigent Walter Gremm betonte im Rahmen der Festveranstaltung die Rolle der Eltern und Lehrkräfte der Teilnehmer: »Sie fördern frühzeitig die Interessen der Kinder und Jugendlichen und ermuntern sie darin, weiter zu forschen, wenn die Experimente auch manchmal nicht so klappen wie gewünscht und der Erfolg vorerst ausbleibt. Herzlichen Dank an alle Unterstützer unserer Nachwuchsforscher zu Hause und in der Schule«, sagte Gremm.

Wie man mit Walnüssen und Efeu waschen kann

Die Themen der drei Wettbewerbsrunden lauteten: Ganz schön spannend! (Seifenherstellung aus Rosskastanien), Abwarten und ... (Experimente mit Tee) sowie Eiskalt erwischt! (Experimente mit Eiswürfeln).

»Experimente antworten« ist in Bayern ein naturwissenschaftlicher Wettbewerb, der im Schuljahr 2015/16 zum dreizehnten Mal ausgetragen wurde. Diesmal gab es rund 3.400 Einsendungen bayerischer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten. Jeder Preisträger erhält in diesem Jahr einen Laborgerätekasten.

Um den Superpreis zu erhalten, mussten die Teilnehmer in allen drei Themengebieten jeweils das beste Prädikat erhalten. Die beiden Erdinger Schülerinnen extrahierten dafür Wirkstoffe aus Walnüssen, Kastanien und Efeublätter, um daraus ein Waschmittel herzustellen. Mithilfe dieses Wachmittels gelang es ihnen, einen Wachsfleck aus Kleidung zu entfernen. Außerdem wiesen sie nach, dass die natürlichen Wirkstoffe die Oberflächenspannung von Wasser verringern, was wiederum die Reinigungsleistung erhöht. Im Themenbereich »Tee« haben Fenja Niedzwiedz und Annekatrin Dietel verschiedene Teesorten auf ihre Indikatoreigenschaften getestet und so den jeweiligen Säuregehalt des Tees ermittelt.

Dass Salz und Zucker den Schmelzpunkt von Wasser herabsetzt bzw. Eis zum Tauen bringt, ist zwar vergleichsweise weit bekannt, aber warum das so ist, haben die beiden Schülerinnen mit ihrem Experiment erklärt.

Der Neugier und dem Forscherdrang wollen die teilnehmenden Schulen keinen Riegel vorschieben und beteiligen sich daher mit Fleiß an dem Wettbewerb des Kultusministeriums. Ohne die Förderung der Eltern, heißt es vonseiten des Korbinian-Aigner-Gymnasiums, wäre es jedoch bedeutend schwerer, die Versuche durchzuführen und die entsprechenden Beobachtungen zu machen. So motiviert die Schule und gibt Hilfestellung, die Eltern geben nicht zuletzt auch finanzielle Unterstützung für die Experimente und die Schüler machen Erfahrungen, die tiefer im Gedächtnis sitzen bleiben als jede Theorie. Das Leben ist halt die beste Schule.

Artikel am 18.10.2016 aktualisiert

Artikel vom 14.10.2016
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