»Feste der Farben« in den Museen

Erding ehrt seine große Künstlerin mit einer Ausstellung

Mit diesem Plakat macht die Stadt Erding auf die Sonderausstellung über Magda Bittner-Simmet aufmerksam.

Mit diesem Plakat macht die Stadt Erding auf die Sonderausstellung über Magda Bittner-Simmet aufmerksam.

Erding · Das Museum Erding zeigt in Zusammenarbeit mit dem Museum Franz Xaver Stahl in beiden Häusern eine mehrwöchige Sonderausstellung über die Künstlerin Magda Bittner-Simmet. Anlass ist ihr 100. Geburtstag, den die 2008 verstorbene Erdingerin am 16. Oktober 2016 gefeiert hätte.

In Zusammenarbeit mit der Magda Bittner-Simmet Stiftung München werden den beiden Erdinger Museen zahlreiche Leihgaben, Fotografien und persönliche Dokumente zur Verfügung gestellt. Aber auch aus Privatbesitz und vom Landkreis Erding werden einige Gemälde mit seltenen Erdinger Motiven zu sehen sein – so zum Beispiel das farbenprächtige vom »Grünen Markt«.

Unter dem Motto »Fest der Farbe« startete die freischaffende Künstlerin nach dem Zweiten Weltkrieg und ihrem Studium an der Kunstakademie in München ihre Karriere. Gegenständliche Malweise wie Landschaft, Stillleben und Porträt prägten die deutsche Nachkriegs- und Wirtschaftswunderzeit. Als Globetrotterin bereiste Magda Bittner-Simmet die Welt, war als Kuratorin in Deutschland und Europa aktiv und zeigte ihre Werke in 135 Ausstellungen. Ihrer bayerischen Heimat blieb sie immer treu und richtete sich 1972 ein Wohnatelier am Schwabinger Bach ein – darin befindet sich heute das Atelier-Museum der nach ihr benannten Stiftung. Öffentliche Anerkennung erfuhr sie 1989, als ihr wegen ihres kulturpolitischen Engagements das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde.

Unter dem Motto »Magda besucht Franz« sind im Museum Franz Xaver Stahl Skizzen, Zeichnungen und Gemälde aus ihrer Akademiezeit in den 1940er Jahren zu sehen. Gleichzeitig stellt diese Ausstellung sozusagen einen späten Gegenbesuch dar, denn offenbar hat Franz Xaver Stahl die gebürtige Erdingerin in ihrem Münchner Atelier in der Leopoldstraße 38 mindestens im Jahr 1949 besucht. »Ich wäre so dankbar Ihr Urteil zu hören«, schrieb Magda Bittner-Simmet am 25. Oktober 1949 an Stahl. Höflich, wie Stahl war, wird er der Einladung sicher nachgekommen sein, denn die Familien Simmet und Stahl waren als Erdinger Bürger gut bekannt und das künstlerische Schaffen der jüngeren Generation – Magda war 15 Jahre jünger als Franz Xaver Stahl – hat ihn immer interessiert.

Während Magda Simmet (bis 1944) an der Kunstakademie München studierte, war Stahl dort Leiter der Tiermalklasse. Obwohl sie nie seine Schülerin war, dürften sie sich im Ausstellungsbetrieb oder im Akademiegebäude öfter begegnet sein. Private Fotografien und Exponate aus ihrem Nachlass ergänzen die Ausstellung.

Beide Museen sind am Sonntag, 16. Oktober, geöffnet: Das Museum in der Prielmayerstraße von 13 bis 17 Uhr, das Museum Franz Xaver Stahl von 14 bis 17 Uhr. Dessen Leiterin Heike Kronseder bietet am Dienstag, 18. Oktober, und Donnerstag, 20. Oktober, Führungen durch die Sonderausstellung an. Beginn ist jeweils um 14 Uhr.

Artikel vom 14.10.2016
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