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Wohnen und arbeiten: Ottobrunner Hightech-Unternehmen Astyx investiert kräftig
Ottobrunn · Zukunftsweisendes Projekt
So soll der neue Astyx-Campus aussehen. Grafik: Brückner Architekten
Ottobrunn · Steht man vor dem grauen Gebäude 10.4 in der Ottobrunner Lise-Meitner-Straße 2a, fällt es schwer zu glauben, dass sich hinter der tristen Fassade ein Hightech-Gigant verbirgt.
Das Unternehmen Astyx Communications & Sensors gab sich bisher nicht wirklich viel Mühe, öffentlich aufzufallen. Das soll sich schon bald ändern. Astyx möchte im Technik- und Innovationspark (TIP) nicht länger graue Maus sein, sondern lieber zu den Platzhirschen gehören. Deshalb hat Geschäftsführer Günther Trummer seinem 1997 durch Ausgliederung aus der damaligen Daimler Benz Aerospace AG (heute Airbus Defence and Space) entstandenen Unternehmen einen strammen Wachstumskurs verordnet: »Unser Ziel ist es, in den nächsten fünf Jahren von 50 auf rund 250 Mitarbeiter anzuwachsen.«
Um die Hightech-Kompetenz von Astyx für jedermann sichtbar zu machen, hat der gebürtige Oberfranke die Idee eines eigenen Unternehmenscampus entwickelt. Kein Hirngespinst, sondern schon bald sichtbare Realität auf einem 22.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Robert-Koch-Straße (westlich der Einsteinstraße). 70 Millionen Euro will Astyx hier in den nächsten Jahren investieren. Mit dem Abriss des seit vielen Jahren leerstehenden ehemaligen IABG-Hauptgebäudes (Gebäude 24.0) hat Astyx im Sommer einen ersten wichtigen Schritt zur Verwirklichung seines Campus-Planes unternommen. Und so sieht der weitere Plan aus: Entlang der Robert-Koch-Straße sollen zwei hochmoderne Firmengebäude mit Reinräumen, Laborarbeitsplätzen für Forschung und Entwicklung sowie einer angeschlossenen Mikroelektronik-Fertigung auf höchster Qualitätsstufe (»high end«) entstehen. Das ist sozusagen der konventionelle Teil 1 des Masterplanes.
112 moderne Wohnungen
Teil 2 des Trummerschen Masterplanes: der Bau von 112 modernen und architektonisch ansprechenden Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen in unmittelbarer Nähe zum Arbeitsplatz. Davon sollen 100 den derzeitigen und künftigen Mitarbeitern zum Preis von 5.500 bis 7.500 Euro pro Quadratmeter zum Kauf angeboten werden. Im Rahmen eines gestaffelten Verfahrens werden die Kauf- und Mietangebote auch auf Mitarbeiter aller anderen im TIP ansässigen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ausgeweitet.»Wenn man gute Leute in und um München finden und halten will, braucht man Wohnraum«, sagt Architekt Laurent Brückner vom gleichnamigen Münchner Büro, der als Generalplaner für das Projekt verantwortlich ist.
Er betrachtet es als Glücksfall, dass sein Auftraggeber bei den 40 bis 215 Quadratmeter großen Wohnungen auf hohen Anspruch setzt. Geplant sind umfassende Glasfronten, großzügige Balkone oder Dachterrassen sowie eine offene Gestaltung. »Es ist mir wichtig, dass schöner Wohnraum entsteht«, sagt Trummer. »Unsere Ingenieure sollen sich darin richtig wohl fühlen.« Zur höheren Lebensqualität soll auch die Tatsache beitragen, dass der Campus autofrei sein wird. Die Fahrzeuge parken in zwei Tiefgaragen unter dem Gebäudekomplex – und bekommen dort jeweils eine eigene Tankstelle für E-Autos. Dass ein großer Teil des Stroms durch Photovoltaik erzeugt werden soll, versteht sich dabei beinahe von selbst.
Eine zusätzliche Aufwertung erfährt der Astyx-Campus durch den Bau und Betrieb einer Kinderkrippe für vierundzwanzig Kinder. Sie soll nicht nur Kindern von Astyx-Mitarbeitern offen stehen. Damit die Betreuung gewährleistet ist, erhält die Gemeinde ein Belegungsrecht für sechs Wohnungen, um den in der Kita beschäftigten Erzieherinnen bezahlbaren Wohnraum (8,50 Euro pro Quadratmeter) anbieten zu können.
Vertrag zwischen Astyx und Gemeinde
Ermöglicht wurde die Planung für den Astyx-Campus durch die Bereitschaft der Gemeinde Ottobrunn, den Bebauungsplan TIP, der das Areal als Sondergebiet Hochtechnologie ausweist, entsprechend anzupassen. Außerdem schlossen die Gemeinde Ottobrunn und Astyx auch einen städtebaulichen Vertrag. Dadurch ist sichergestellt, dass die Gewerbegebäude und die Wohnbebauung ein stimmiges ganzheitliches Bild eines Campus ergeben, auf dem Wohnen, Arbeiten und Freizeit eine harmonische Verbindung eingehen. »Das Astyx-Projekt Wohnen und Arbeiten hat zukunftsweisenden Charakter. Ich bin mir sicher, dass es positiv auf den gesamten Technik- und Innovationspark ausstrahlen wird«, lobt Bürgermeister Thomas Loderer. MO
Erst kürzlich kam es zu einem millionenschweren Kooperationsvertrag mit BMW. Weitere Infos unter www.astyx.net MO
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