Interkulturelles Ernte Dank

Gemeinsam arbeiten, ernten und feiern

So vielfältig wie die Zusammensetzung der Gruppe war dann auch das Buffet. 	Foto: VA

So vielfältig wie die Zusammensetzung der Gruppe war dann auch das Buffet. Foto: VA

Taufkirchen · Einen besonderen »Erntedank« feierten 40 Menschen im interkulturellen Garten nahe dem Bahnhof Taufkirchen direkt am Weg nach Unterhaching, der aus Mitteln der Sozialen Stadt geschaffen wurde.

Seit gut einem Jahr kommen hier 50 Frauen und Männer zusammen, manche gemeinsam mit ihren Angehörigen. Sie sammeln neue Erfahrungen zum einen miteinander und zum anderen mit dem Saatgut, Wachsen, Pflegen und Gedeihen. Der Ertrag einer solchen Ernte ist so vielfältig, wie die Menschen und ihre Rezepte verschieden sind. Mit duftenden Gewürzen vorbereitete Hähnchenstücke und Kebab am Spieß, sie dampften auf einem langen Grill, ein Stück weit entfernt von den roten Würsten.

Fast alle hatten etwas mitgebracht und ein farbenprächtiges Buffet mit Salaten und leuchtenden Zutaten wurde aufgebaut. Eine Frau brachte einen Teil ihrer Ernte in Einmachgläsern zubereitet zur Verkostung mit. Ein orientalisches Ambiente entstand durch breit ausgelegte Decken, auf denen das Zubereitete in sehr großem Fladenbrot warm gehalten wurde, bis die Mahlzeit begann. Die einen aßen am Boden sitzend sich zugewandt, die anderen deckten einen Klapptisch mit einem karierten Tischtuch und speisten dort. Einige ältere Damen aus den dörflichen Ortsteilen schauten dem lustigen Treiben zu, und dann probierten sie Bekanntes und Unbekanntes.

Es war ein kulinarischer Brückenschlag und eine Begegnung von Menschen der verschiedenen Gegenden und Milieus auf Augenhöhe.

In Sichtweite bewegte sich aber noch etwas anderes. Ein Kind zeigte zum Himmel und rief aufgeregt »Da, ein Falke!« Ja, es war ein Greifvogel wohl ein Mäusebussard, der auf seiner Nahrungssuche auf dem nahen Baum pausierte und das Treiben in seinem Jagdrevier aufmerksam beobachtete. Auch er gehört zum Garten und sorgt dafür, dass hier die kleinen Nagetiere nicht Überhand nehmen.

Alle im Garten hörbaren Muttersprachen sind wertvoll. Sie dienen der interkulturellen Verständigung wenn der Boden mit Deutsch als Verkehrssprache geschaffen wird. Dann können die Sprachen auch die Mehrsprachigkeit der Kinder gedeihen und ein tieferes Verstehen mit neuen Perspektiven entstehen. Ein Mann aus Togo, der ein Beet im Garten hat, erzählte z.B. dass er Kinderbücher in der französischen und englischen Sprache für eine Bücherei in seinem Heimatland sucht und sammelt. Wer solche hat, kann sich bitte melden im Bürgertreff Soziale Stadt (Eschenstraße 40).

Diese Dankesfeier galt den Organisatorinnen, ihrer Ausdauer und Geduld, der gemeinsamen Tatkraft und dem gegenseitigen Respekt mit dem Motto »Gemeinsam mehr erreichen«.

Artikel vom 05.10.2016
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