Die Energiewende lebt vom Mitmachen

Die Fachgespräche Energiewende starten am 10. Oktober in Forstinning

Landkreis Ebersberg · Seit mehreren Jahren sind die Fachgespräche Energiewende fester Bestandteil im Programm des Klimaschutzmanagers des Landkreises Ebersberg und des Katholischen Kreisbildungswerkes.

Ziel der Veranstaltungsreihe ist, die Bürger im Landkreis Ebersberg konkret zu informieren, zu inspirieren und zum Handeln anzuregen. Denn die Energiewende lebt vom Mitmachen und von der Bereitschaft der Einzelnen, vor Ort mitzuwirken und sich im persönlichen Umfeld zu engagieren. Dabei setzen die Veranstalter auf für jedermann verständliche Informationen und Referenten sowie praxisnahe Beispiele.

Die Fachgespräche finden von Oktober bis Mai in der Regel am ersten Montag eines Monats, um 19 Uhr an wechselnden Orten im Landkreis statt, jeweils in Kooperation mit einem Veranstaltungspartner vor Ort. Das Thema wird von einem fachkundigen Experten präsentiert, ergänzt durch Kurzbeiträge und Erfahrungsberichte von Anwendern, Akteuren und Unternehmen. Der Zeitrahmen von zwei Stunden bietet Zeit für Fragen und Diskussionen. Der Eintritt ist frei. Wie wir effizient und wirtschaftlich die Sonne zur Stromerzeugung nutzen können, wann eine Speicherbatterie sinnvoll ist und was wir darüber hinaus durch intelligente Steuerungen (Stichwort »Smart Home«) erreichen können erfahren Sie in einem spannenden Vortrag mit Michael Vogtmann von der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie DSG beim ersten Fachgespräch am 10. Oktober im Sitzungssaal des Rathauses Forstinning.

»Wärmedämmung – keine Angst vor Schimmel, Algen, Specht und Feuer« heißt es dann am 7. November im Bürgersaal Aßling. Gerhard Scholz, Energieberater und stellvertretender Vorsitzender der Solarfreunde Moosburg, zeigt in seinem engagierten Vortrag auf, wann Wärmedämmung sinnvoll ist und was im Einzelnen für eine erfolgreiche, schadensfreie Umsetzung zu beachten ist. Was wir essen und trinken, wie wir uns kleiden, wohin wir in Urlaub fahren – unsere Konsumentscheidungen haben Folgen für Mensch und Umwelt. Allein der Konsum der privaten Haushalte ist für mehr als ein Viertel aller Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Ein wesentlicher Teil entfällt dabei auch auf Kleidung. Elke Klemenz, langjährig im Bereich faire und ökologische Textilien engagiert, führt am 5. Dezember alle Interessierten durch die Stationen einer textilen Wertschöpfungskette – vom Anbau über Entstehung der Faser bis zur Ladentheke. Der Abend mit dem Titel »Faire Mode – für alle das Beste« findet im Sitzungssaal des Poinger Rathauses statt.

Um die Wirtschaftlichkeit und Ökologie von Heizungssystemen geht es am 16. Januar 2017 im Rathaus Kirchseeon. Über 70 Prozent der Energiekosten entfallen auf Heizen und Warmwasserbereitung; ein guter Grund, sich mit sparsamen, effizienten und zukunftsfähigen Systemen und Lösungen auseinanderzusetzen. Manfred Giglinger, Berater und Fachplaner für effiziente Gebäudeausrüstung, Energieberater und Sachverständiger EnEV, informiert über das ganze Spektrum regenerativer Wärmeerzeugung, Wirtschaftlichkeit und Fördermöglichkeiten und gibt Anhaltspunkte zur persönlichen Entscheidungsfindung für eine nachhaltige, klimafreundliche Lösung.

Wer sein Haus fit für die Zukunft macht, spart auf Dauer über eine preisgünstige, zukunftssichere Energieversorgung. Doch eine energetische Sanierung kann auch ein Impuls zur Barrierereduzierung sein. Bärbel Pöllmann, Architektin aus Baldham, informiert unter dem Titel »Doppelt vorsorgen - energetisch sanieren und Barrieren reduzieren« am 6. Februar 2017 im Klosterbauhof in Ebersberg über ganz naheliegende Aspekte wie Gestaltung des Eingangsbereiches, über Dämmung mit der Chance auf Nachrüstung von Elektro- und Steuerungstechnik bis zu Fragen der Hygiene und möglichen Fördermitteln.

Extremwetterereignisse wie Starkregen mit Überschwemmungen, aber auch Hitzerekorde und Dürreperioden zeigen, dass wir uns bereits inmitten eines umfangreichen globalen und regionalen Klimawandels befinden. Welche schleichenden Veränderungen und Kollateralschäden werden auf uns zukommen? Was können wir, was müssen wir heute schon tun, um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen? Um all diese Fragen geht es beim Fachgespräch am 6. März 2017 mit dem Titel »Ist unser Klima noch zu retten? Was wir jetzt und heute tun müssen.« Als Referent konnte der renommierte Wissenschaftler Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler gewonnen werden. Seiler war u.a. Direktor des Fraunhofer Instituts für Atmosphärische Umweltforschung in Garmisch-Partenkirchen sowie Direktor des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung des Forschungszentrums Karlsruhe. Seine Mitarbeit in verschiedenen wissenschaftlichen und politischen Gremien machen ihn zum ausgewiesenen Experten für das Thema. Veranstaltungsort ist die Mehrzweckhalle Oberpframmern.

Ohne Verkehrswende gibt es keine Energiewende. Denn während im Strom-und Wärmebereich der Energieverbrauch sinkt, nimmt er im Verkehr weiter zu. Es ist höchste Zeit, eine klimafreundliche Verkehrswende einzuläuten. Für den ländlichen Raum ergeben sich dabei besondere Herausforderungen. »Die Verkehrswende – wie geht das im ländlichen Raum?« ist der Titel des Fachgesprächs am 3. April 2017 in Glonn. Referent ist Dr. Guido Weißmann von Bayern Innovativ.

Wie groß ist eigentlich unser ganz persönlicher Anteil am Treibhauseffekt? Wie groß sind die Einflussmöglichkeiten eines Einzelnen? Was bringt es letztendlich? »Kleinvieh macht auch Mist – was ich im Alltag für die Energiewende tun kann« ist der Titel des Fachgesprächs am 8. Mai 2017 in Vaterstetten. Philipp Rinne von der Energieagentur Ebersberg hat dazu viele Beispiele und Anregungen aus den Bereichen Wohnen, Konsum, Ernährung und Mobilität, denn er ist überzeugt: Emissions-Einsparungen von bis zu 40 Prozent sind für den Einzelnen ohne großen Komfortverlust gut möglich.

Alle Veranstaltungshinweise findet man ausführlich auch im Programm des Katholischen Kreisbildungswerks Ebersberg und im Veranstaltungskalender auf der Seite www.energiewende-ebersberg.de

Artikel vom 05.10.2016
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