Pollenmessnetz

Neuherberg · Bayern errichtet Messstationen

Neuherberg · Allergiker beklagen es seit Jahren: Dass das Pollenmessnetz in Bayern die tatsächliche Pollenflugsituation nicht zufriedenstellend widergeben kann. Doch damit soll nun Schluss sein: Unter dem Namen »ePIN« errichtet der Freistaat nun erstmals ein umfassend messendes, elektronisches Polleninformationsnetzwerk. Und zwar weltweit.

Und zwar weltweit. Es wird zukünftig exakte Daten über Menge und Flugintensität der in der Luft befindlichen Pollen messen und übertragen. So können Allergiker gezielt präventive Maßnahmen ergreifen. Zudem weist das System die Effekte des Klimawandels aus.

Etwa 30 Prozent der bayerischen Bevölkerung leiden an Allergien, die Mehrheit davon reagiert auf Pollen. »Wenn die Pollenflugzahlen am selben Tag bekannt sind, hilft das bei der Diagnose, der Kontrolle der vorhandenen Erkrankung und für vorbeugende Maßnahmen«, sagt Prof. Dr. Carsten Schmidt-Weber, Leiter des Zentrums für Allergie und Umwelt (ZAUM).

Allergiker und Asthmatiker, die die aktuellen Pollenbelastungen kennen, können so rechtzeitig reagieren um starke allergische Reaktionen zu verhindern.

»ePIN ist das weltweit dichteste und erste automatische Pollenmessnetz, obwohl es nur acht Messstationen braucht, um Bayern abzudecken«, so Prof. Dr. Jeroen Buters, Wissenschaftler am Zentrum für Allergie und Umwelt (ZAUM).

Ein großer Fortschritt für die Allergieprävention und die Erfassung von Daten zum Klimawandel. »Die Daten, die wir erhalten, werden eine exakte Pollenangabe für jeden Ort in Bayern ermöglichen«, sagt Buters. »In einem weiteren Schritt wird dann die Qualität der Pollenvorhersage substantiell verbessert. Dies ermöglicht den Allergikern eine auf die zu erwartende Exposition abgestimmte Tagesplanung.«

Das Projekt »ePIN« wird vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Umweltschutz (LfU) durchgeführt. Federführender wissenschaftlicher Projektpartner ist das Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM), eine Kooperation des Helmholtz Zentrums München bei Oberschleißheim und der TU München.

Das Netz wird ab 2017 in Angriff genommen. Der Regelbetrieb soll 2019 beginnen.

Artikel vom 04.10.2016
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