Zweiter Anlauf gestartet

BA Berg am Laim fordert Parkraummanagement für nördlichen Teil des Viertels

Das vom BA beantragte Untersuchungsgebiet für ein Parkraummanagement reicht bis in die Neumarkter Straße. 	Foto: js

Das vom BA beantragte Untersuchungsgebiet für ein Parkraummanagement reicht bis in die Neumarkter Straße. Foto: js

Berg am Laim · Wer in Berg am Laim einen Parkplatz sucht, muss oft viele Runden mit dem Auto drehen. Das gilt besonders für den nördlichen Bereich des Stadtteils.

Schon 2009 hat der Bezirksausschuss Berg am Laim (BA 14) deshalb bei der Stadt eine Untersuchung zur Einführung eines Parkraummanagements beantragt – danach aber auf eine Umsetzung verzichtet. Nun hat das Stadtteilparlament einen zweiten Anlauf gestartet.

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Geprüft werden soll diesmal eine deutlich größere Fläche als vor sieben Jahren. »Das mit dem Parken wird bei uns immer schwieriger«, sagt BA-Chef Robert Kulzer (SPD). Das Planungsreferat soll deshalb klären, wie viel Parkraum zwischen dem Rosenheimer Bahndamm entlang der Neumarkter Straße, der Weihenstephaner Straße und der Truderinger Straße sowie der Anzinger Straße, der Bad-Schachener-Straße und der Rosenheimer Straße vorhanden ist. Weitere Grenzen des Untersuchungsgebiets bilden die Else-Rosenfeld-Straße, die Echardingerstraße, die Schlüsselbergstraße, der Innsbrucker Ring und die Friedenstraße.

In 2009 hatte der BA nur die Fläche zwischen der Neumarkter-, der Weihenstephaner- und der Schlüsselbergstraße sowie dem Innsbrucker Ring und der Bad-Schachener-, der Anzinger-, der Rosenheimer- und der Friedenstraße untersuchen lassen. Allerdings hatten die Zahlen ergeben, dass die Voraussetzungen für die Einführung eines Parkraummanagements lediglich rund um das Baureferat erfüllt waren im Areal zwischen der Berg-am-Laim-Straße, dem Innsbrucker Ring, der Grafinger Straße, der Ampfingstraße, der Mühldorfer Straße und der Friedenstraße. Nur dort sei ein ausreichend hoher Parkdruck bei gleichzeitig fehlenden Parkmöglichkeiten festgestellt worden, berichtet Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats. »Dieser Bereich war uns aber zu klein«, erklärt Kulzer. Daher habe der BA damals kein Parkraummanagement, das unter anderem kostengünstige Anwohnerparkplätze im öffentlichen Raum ermöglichen kann, beantragt.

Aufgrund der vielen Neubauprojekte habe sich die Situation im Viertel inzwischen aber geändert: »Deshalb brauchen wir aktuelle Zahlen.« Das neue Untersuchungsgebiet orientiere sich an den natürlichen Grenzen des Stadtteils wie dem Rosenheimer Bahndamm und dem unterirdisch in Rohren verlaufenden Hachinger Bach, der in den kommenden Jahren freigelegt und wieder oberirdisch fließen soll.

Doch selbst wenn auf der Fläche die Kriterien für ein Parkraummanagement erfüllt sein sollten, ist bislang noch offen, ob der BA die Einführung der Regelung diesmal dann auch beantragen wird. Zunächst einmal gehe es nur darum, Informationen über die Parksituation in Berg am Laim zu gewinnen, betont Kulzer.

Der CSU-Fraktionsvorsitzende Fabian Ewald äußerte sich zu dem Vorstoß auf der jüngsten Sitzung des Stadtteilparlaments sogar eher skeptisch. Ein Parkraummanagement in der Größenordnung des halben Viertels löse das Problem nicht, sondern verschiebe es nur, sagte er: »Dann hat man den Parkdruck eben eine U-Bahn-Station weiter.« Zudem würden dadurch die Kunden der Geschäfte zur Kasse gebeten oder vielleicht sogar vom Einkaufen abgehalten.

Auch der Grünen-Fraktionssprecher Hubert Kragler räumte ein, ein Parkraummanagement sei »kein Allheilmittel«. Jedoch müsse man dem Parkplatzmangel im Viertel »irgendwie Herr werden«. Derzeit sei das Parkraummanagement das einzige Instrument, das von der Stadt zur Lösung des Problems angewendet werde, sagte Kulzer: »Man kann dadurch einiges an Parkverkehr aus dem Viertel bringen.« Grundsätzlich gebe es aber auch Alternativen wie etwa die City-Maut. Diese werde in München jedoch bislang nicht umgesetzt.

Ob ein Parkraummanagement in dem vom BA beantragten Gebiet rechtlich zulässig ist, prüft derzeit das Planungsreferat. Vogel zufolge soll dem Stadtrat bis zum Jahresende eine Beschlussvorlage zu dem Thema vorgelegt werden. Für die Umsetzung der Regelung seien jedoch weitere Abstimmungen mit dem BA sowie den Anwohnern nötig. Bei einer positiven Entscheidung müsse außerdem eine öffentliche Ausschreibung für die Installierung der Parkscheinautomaten durchgeführt werden.

Das bedeutet: Auch wenn der Stadtrat, die Stadtverwaltung und der BA sich für ein ein Parkraummanagement aussprechen sollten – bis in Berg am Laim das Parken großflächig neu geregelt wird, dürfte vermutlich noch viel Wasser den Hachinger Bach hinunter fließen. Julia Stark

Artikel vom 28.09.2016
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