Finissage „Vergesst Babylon“ mit Edith von Welser-Ude

„Kunst ist ein Schlüssel“

Schwabing/Untermenzing Mit einem Grußwort von Edith von Welser-Ude, sollte am Sonntag, 30. September, die Kunstausstellung „Vergesst Babylon“ im Kleinen Haus der Kunst, Weidmannstr. 32, zu Ende gehen.

Da Münchens First Lady jedoch aus gesundheitlichen Gründen die Ansprache nicht halten konnte, sprang als Vertretung Oberbürgermeister Christian Ude höchst persönlich ein. Er rief dazu auf, die Welt als globales Dorf zu begreifen und miteinander ins Gespräch zu treten.

Schon in der vergangenen Woche sprach Edith von Welser-Ude mit den Schwabinger Seiten über die Ausstellung.

Zur Kunst hat die Schwabinger Fotografin ein inniges Verhältnis „Kunst ist kein schmückendes Beiwerk, sondern ein Schlüssel um mehr zu sehen und mehr zu ahnen.“. „Ich hoffe die Ausstellung „Vergesst Babylon“ stimmte nachdenklich, war anregend und führte zum Gedankenaustausch unter Menschen, die sich dort begegneten.“

Als Stadträtin und BA-Vorsitzende engagierte sich die erfahrene Lokalpolitikerin viele Jahre für die Schwabinger Bürger. In ihrer Rede am Sonntag wollte sie ursprünglich alle MünchnerInnen zum Zusammenhalt aufrufen, der vor dem Hintergrund der Terror-attentate vom 11. September auf dem Prüfstand stehe.

„Für den Zusammenhalt sehe ich in kulturellen Angeboten eine große Chance für uns, zusammenzufinden - sobald die Menschen nach diesem Schock wieder in der Lage sind, sich nicht mehr zu verkriechen, sondern das Miteinander zu suchen“, so die 62-Jährige.

Zeichen der Hoffnung entdeckten die Besucher auch in der Ausstellung selbst: Die visionäre Kraft des alttestamentarischen Myhtos Babylon, die mit den erschütternden Ereignissen in den beiden US-Metropolen New York und Washington ängstigend reale Dimensionen erreicht hat, richtet für den Bildhauer Klaus Behr den Blick nach vorn auf die Überwindung der (babylonischen) Sprachverwirrung. Sein dreigliedriges Werk „Das Gespräch“ begrüßte und verabschiedete die Kunstfreude im Außengelände der Ausstellung.

„Für mich steht Babylon für die Unfähigkeit vieler Menschen sich auszutauschen und zu verständigen. Das kann schon im engsten Kreis beginnen“, erklärte Edith von Welser-Ude. ct

Artikel vom 04.10.2001
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...