Plakate werben für mehr Verständnis

Wohnungslos in München

München · Vier Plakate von wohnungslosen Menschen werden in den nächsten Wochen in 100 Münchner U-Bahnhöfen hängen.

Initiiert hat diese Kampagne die Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe München und Oberbayern, die Sozialreferent Friedrich Graffe und Viktor Münster von der Arbeitsgemeinschaft jetzt im Rathaus vorgestellt haben.

Die Münchner Fotografen Stefanie Graul und Volker Derlath haben wohnungslose Männer und Frauen in ihrem Alltag fotografiert: Einen gepflegten älteren Herren, der ein Schreiben studiert, oder einen Arbeiter auf der Baustelle. Die Fotos kämpfen gegen Vorurteile an. Nicht der Obdachlose auf der Parkbank wird gezeigt, sondern junge und alte Menschen in unterschiedlichen Situationen.

In München gibt es etwa 3.000 Menschen, die in städtischen Notunterkünften und in Einrichtungen der freien Träger leben. 600 Männer und Frauen sind obdachlos und leben auf der Straße. Die Stadt München ist verpflichtet, jeden Obdachlosen unterzubringen. Die Notschlafplätze reichen derzeit nicht aus, weil in diesem Jahr die Zahl der Hilfesuchenden von 1.365 (November 2000) auf 1.888 (Oktober 2001) gestiegen ist.

Oberbürgermeister Christian Ude hat unter der Leitung des Sozialreferenten Friedrich Graffe einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) eingerichtet. Im Feriensenat wurde beschlossen, für den Übergang an vier Standorten Container aufzustellen. Damit wurde kurzfristig Platz für 300 Personen geschaffen. Längerfristig werden an vier weiteren Standorten Container mit insgesamt 377 Plätzen aufgestellt. Weitere Standorte sind in Planung.

Die Kampagne soll die Bevölkerung sensibilisieren und Betroffene informieren. Auf den Plakaten sind Adressen und Telefonnummern von Einrichtungen, die bei Wohnungslosigkeit weiter helfen können. Die Aktion kostet 20.000 Mark und wird von den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, den Wohlfahrts- und Fachverbänden, vom Bezirk Oberbayern und der Landeshauptstadt München bezahlt. BISS hat 5.000 Mark gespendet.

Artikel vom 18.10.2001
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