Mit kritischem Blick oder offenen Armen?

Diskussion: Wie sich Deutsche und US-Amerikaner gegenseitig wahrnehmen

Eva Schmeidl, Yvonne Prang, Ulrike Kellner, Jennifer D. Gavito, Anita Bauer-Duré (stellv. Vorsitzende des PresseClub München, v. li.) tauschten ihre Erfahrungen im Umgang von Deutschen und US-Amerikanern aus.	Foto: Egon Lippert

Eva Schmeidl, Yvonne Prang, Ulrike Kellner, Jennifer D. Gavito, Anita Bauer-Duré (stellv. Vorsitzende des PresseClub München, v. li.) tauschten ihre Erfahrungen im Umgang von Deutschen und US-Amerikanern aus. Foto: Egon Lippert

München · Deutschland und die USA: Wie wird diese historische Beziehung in der heutigen Zeit wahrgenommen? Wie belastbar ist sie und wie sind die Perspektiven? Wo gibt es unterschiedliche Auffassungen und wo Gemeinsamkeiten? Wie kann man das Verständnis für die andere Kultur fördern?

Über aktuelle Themen in den transatlantischen Beziehungen diskutierten vor wenigen Tagen im Deutsch-Amerikanischen Frauenclub (DAFC) Jennifer D. Gavito (US-Generalkonsulin in München), Ulrike Kellner (Präsidentin des DAFC München), Yvonne Prang (Senior Director Rewards, Global People bei McDonald’s und ehemalige Austauschstudentin) sowie Eva Schmeidl, eine junge Austauschstudentin. Die Münchnerinnen Yvonne Prang und Eva Schmeidl konnten sich während eines Auslandsstudiums ein umfassendes Bild von der amerikanischen Kultur und dem »American Way of Life« machen. Prang berichtete, wie die Amerikaner unsere »deutschen Tugenden« bestaunen, während sie die Amerikaner eher pragmatisch und lockerer erlebt hat. Schmeidl betonte die große Herzlichkeit und Gastfreundschaft ihrer amerikanischen Studienkollegen, die ihr so das Leben in neuer Umgebung und Kultur leicht gemacht haben.

Beide ehemaligen Austauschstudentinnen waren sich einig, dass ihr Studienjahr in Amerika wesentlich zu ihrer persönlichen Entwicklung beigetragen hat. Sie konnten Kontakte knüpfen, Freundschaften schließen und Kompetenzen entwickeln, die für ihren beruflichen Werdegang von Vorteil waren und sind. Sie sagten, dass ihr Leben mit Amerikanern das Verständnis und die Toleranz für die oft unterschiedlichen Auffassungen und Lebensweisen verstärkt hat.

Ermöglicht hatte ihnen diese Erfahrungen ein Stipendium des Deutsch-Amerikanischen Studentenaustauschprogramms des VDAC (Verband Deutsch-Amerikanischer Clubs). Der DAFC München hat dieses Programm 1957 ins Leben gerufen. Bis heute haben mehr als 2.700 Studenten aus Deutschland in den USA studiert. Im laufenden Jahr studieren dort 30 deutsche Studenten, zwei davon aus München.

Deutsche Tugenden und der American Way of Life

Generalkonsulin Jennifer D. Gavito sprach über die Bedeutung Deutschlands als Partner der USA und sagte, die Beziehungen zwischen den Staaten seien nie so stark gewesen wie heute. Sie dankte Ulrike Kellner für die Arbeit des DAFC München und für das Deutsch-Amerikanische Studentenaustauschprogramm. Sie betonte, wie wichtig solche Organisationen seien und erklärte, »die Kriegsgeneration, die mit Dankbarkeit auf die Hilfe der Amerikaner nach dem Krieg blickt, macht Platz für die jüngere Generation. In der heutigen Zeit sehen die jungen Menschen oft kritisch auf die transatlantischen Beziehungen, daher ist die Begegnung von Deutschen und Amerikanern heute so wichtig wie damals.«

Ulrike Kellner kündigte an, der DAFC München werde sein Engagement für die deutsch-amerikanische Freundschaft und die Unterstützung von karitativen Einrichtungen tatkräftig fortführen.

Artikel vom 19.09.2016
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