Absage erteilt

Giesing/Harlaching · Kein Unterbau am Wettersteinplatz

Hier geht es in die Tiefen des Wettersteinplatzes –aber nur zum U-Bahngeschoß. Einer Kulturnutzung  der zwischen Oberfläche und U-Bahn-Geschoß liegenden, riesigen Kaverne hat die Stadt erneut eine Absage erteilt.	Foto: HH

Hier geht es in die Tiefen des Wettersteinplatzes –aber nur zum U-Bahngeschoß. Einer Kulturnutzung der zwischen Oberfläche und U-Bahn-Geschoß liegenden, riesigen Kaverne hat die Stadt erneut eine Absage erteilt. Foto: HH

Giesing/Harlaching · Was gab es im Laufe der vielen Jahre des Diskutierens und Streitens, des Erörterns und wieder Verwerfens nicht alles für Ideen einer künftigen Nutzung jenes gewaltigen Hohlraums, der sich unter dem Wettersteinplatz erstreckt.

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Tiefgarage oder Kulturbühne, ja sogar als Skaterpark war die Destination im Dunkel des Giesing-Harlachinger »Untergrunds« schon im Gespräch. Doch aus den hochtrabenden, Verzeihung, tiefschürfenden Plänen aus dem Stadteil dürfte allesamt wohl nichts werden. Denn aktuell hat die Stadt ein Machtwort über jene sogenannte Kaverne gesprochen, deren bloße Ausmaße von 100 mal 18 Metern Grundfläche und einer Höhe von neun Metern tief im Untergeschoß bereits ebenso tief beiendrucken. Einst aus Gründen der Baustatik zwischen der Oberfläche und dem U-Bahngeschoß eingezogen, harrt das hohle, äußerst lichtscheue Raum-Ungetüm seither einer intensiveren Nutzungsbestimmung. Dieser Zustand dürfte nach dem Willen der Stadt noch länger andauern.

Das städtische Wirtschaftsreferat und sein Referent, Münchens Zweiter Bürgermeister Josef Schmid (CSU) wollen an der bisherigen Nicht-Nutzung festhalten. Müssen es gar offensichtlich. »Aus Sicherheitsgründen scheidet eine kultur- und kreativwirtschaftliche Nutzung aus«, heißt es in einer Mitteilung des Referates an den örtlichen Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching. Fehlende Fluchtwege, viel zu lange Rettungswege und zu viele, offen liegende Kabel- und Elektroverbindungen ließen eine derartige Nutzung nicht zu. Weil auch noch Feuchtigkeit in das Hohlgemäuer eintrete, gerade eine Sanierung und ein Umbau »außerordentlich komplex und teuer«. Geld, das die Stadt offenbar für ein solches Projekt mit vielen Fragezeichen nicht ausgeben möchte. Die Kosten stünden aus Sicht des Referates jedenfalls in keinem Verhältnis zum möglichen kulturellen Nutzen.

Der Bezirksausschuss allerdings wollte dieser Begründungslinie nicht folgen. Er strich eine lange definierte Zwischennutzung des Areals zugunsten eins Terminus der Dauerhaftigkeit. Sollte das Areal auf Dauer kulturell genutzt werden, dann lohne sich wohl auch der Aufwand, lautete das Credo des Gremiums über die Parteigrenzen hinweg. Seinen neuerlichen Vorstoß »untermauerte« das Stadtteilgremium auch noch mit dem Hinweis, im Stadtteil gebe es insgesamt zu wenig öffentliche Spielstätten. Ob der Ruf aus dem Untergrund des Wettersteinplatzes im Rathaus gehört wird, bleibt die Frage. Es sind wohl dicke Bretter zu bohren, will die Kaverne das Licht der Kultur einst doch noch erstrahlen lassen. HH

Artikel vom 13.09.2016
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