Cheapeau Romy Schneider

Filmmuseum ehrt die Schauspielerin mit Retrospektive

Die junge Romy Schneider (rechts) in Fritz Kortners umstrittener Komödie »Lysistrata«	Foto: Filmmuseum

Die junge Romy Schneider (rechts) in Fritz Kortners umstrittener Komödie »Lysistrata« Foto: Filmmuseum

Zentrum · Noch bis zum 18. Dezember sind im Filmmuseum dreißig der wichtigsten Filme der großen Romy Schneider zu sehen.

Die 1982 in Paris gestorbene Schauspielerin, die in Deutschland als »Sissi« geliebt und verehrt wurde, kämpfte lange darum mit internationalen Regisseuren wie Luchino Visconti, Claude Sautet und Orson Welles als Charakterdarstellerin in anspruchsvollen Filmen Anerkennung zu finden.

Die Karriere der 1938 als Rosemarie Albach-Schneider in Wien geborenen Romy Schneider begann schon im Alter von 15 Jahren. Ohne jemals Schauspielunterricht genommen zu haben, spielte sie an der Seite ihrer Mutter Magda Schneider zunächst in Heimatfilmen wie etwa »Wenn der weiße Flieder wieder blüht«, aus dem Jahre 1953 von Hans Deppe. Von 1955 bis 1957 gelang ihr in der Rolle der Kaiserin Elisabeth in der »Sissi«-Trilogie an der Seite von Karlheinz Böhm der internationale Durchbruch. Auf der Suche nach anspruchsvolleren Rollen ging Schneider 1958 nach Paris, wo sie zunächst Theater spielte. 1963 drehte sie in den USA unter der Regie von Otto Preminger »The Cardinal«, dem 1969 mit »Der Swimmingpool« an der Seite ihres Geliebten Alain Delon ein internationaler Kinohit folgte. In den 1970er-Jahren war Romy Schneider auf dem künstlerischen Höhepunkt ihrer Karriere. Ihr letzter Film »Die Spaziergängerin von Sans-Souci« von Jacques Rouffio, erschien im Jahre 1982, nur wenige Wochen vor ihrem Tod.

Romy Schneiders Karriere dauerte fast 30 Jahre, während derer sich ihr Image vom Wiener Mädel über die schicke Pariserin und Femme fatale zur gereiften Dame von Welt wandelte. Unter den Highlights im Filmmuseum findet sich mit der digitalen Restaurierung von Hans Jürgen Syberbergs »Romy – Portrait eines Gesichts« von 1967 eine echte Filmpremiere.

Ein weiteres Schmankerl ist Fritz Kortners »Lysistrata«. Das Fernsehspiel von 1961 über den Sexstreik der Athener Frauen, das in der Zeit der atomaren Aufrüstung der BRD höchst umstritten war, wurde vom Bayerischen Fernsehen seinerzeit nicht ausgestrahlt und kommt am 23. September um 18.30 Uhr zur Vorführung. Zu sehen war das Werk in Bayern damals nur in den Kinos.

Weitere Informationen sowie alle Filme und Termine der Reihe finden sich im Programmheft des Filmmuseums oder unter der Internet-Adresse www.muenchner-stadtmuseum.de/film

Alle fremdsprachigen Filme werden in Originalfassung (mit deutschen oder englischen Untertiteln) gezeigt. Reservierungen sind unter Tel. 089/ 233 96450 möglich. Der Eintritt beträgt 4, bzw. 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ. Aufschlag bei Überlänge.

Artikel vom 14.09.2016
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