Party, zweiter Teil

München · Am 10. und 11. geht das Streetlife-Festival über die Bühne

Party unterm Siegestor: Statt Straßenverkehr herrscht auf Ludwig- und Leopoldstraße Feierlaune.	Foto: Jonas Nefzger/GreenCity

Party unterm Siegestor: Statt Straßenverkehr herrscht auf Ludwig- und Leopoldstraße Feierlaune. Foto: Jonas Nefzger/GreenCity

München · Die Party geht weiter. Nach dem »Corso Leopold« im Juni wird die Leopoldstraße am 10. und 11. September nun erneut in eine Feiermeile verwandelt. Am Samstag zwischen 16 und zwei Uhr morgens sowie am Sonntag von 11 bis 20 Uhr, ist eine der großen Münchner Verkehrsadern dann exklusiv für feiernde Fußgänger reserviert.

Als die Friedensaktivisten Wolfgang Heuss, Thomas Pampuch und Ekkehard Pascoe ihren Plan, die Leopoldstraße in eine autofreie Partyzone zu verwandeln, mit großer Hartnäckigkeit und Unterstützung gleichgesinnter Bürger und Stadträte durchsetzten, hätten sie sich wohl nicht träumen lassen, dass die ökologisch geprägte Feier heute, gut 20 Jahren später, gleich zwei Mal jährlich über die Bühne geht.

Nach dem »Corso Leopold« dann im September in »Streetlife Festival« umbenannt und schon traditionell unter der Schirmherrschaft eines Münchner Oberbürgermeisters, wie jetzt natürlich Dieter Reiter. Inzwischen können sich die beiden Events sogar schon zu den größten Stadtfesten der Welt zählen. Und somit kann kurz vor dem Oktoberfest auf der Theresienwiese auch in einem wesentlichen Teil des Stadtgebiets, kulturell sicher etwas anspruchsvoller, vorgefeiert werden. Zumal die Veranstalter »Green City« und »Corso Leopold« ihr bewährtes Programm Jahr für Jahr mit neuen Attraktionen ergänzen. Dabei gilt es, über 150 Aussteller und Hunderttausende von Besuchern zusammen – und unter einen Hut zu bringen. Gleichzeitig, so heißt es bei Green City, »passieren viele der geilsten Momente beim Streetlife Festival einfach spontan«.

Hierzu wird die Partymeile in verschiedene Themenbereiche unterteilt. Zwischen Oscar-von-Miller-Ring und Theresienstraße heißt es beispielsweise »Space Invaders«. Dabei wird die Straße zum Spielzimmer, in dem man gemeinsam Live-Paintings und Workshops veranstalten oder sich ein eigenes Radio bauen kann.

Ab Odeonsplatz lautet das Motto in Richtung Norden dann »Ludwigstadion«: Auf über 300 Metern präsentieren sich Vereine und Austeller aus dem Sportbereich, unter anderem wieder mit dem beliebten »M-net Speedkick«, einer Geschwindigkeitsmessanlage, bei der jedermann die Schussgewalt in den Beinen prüfen kann. Zu den Hauptattraktionen zählt hier auch traditionell der Profi-BMX-Contest »Ex- und Hop«, bei dem Workshops und die professionellen Aktiven ihre Tipps und Tricks verraten.

Der Geschwister-Scholl-Platz steht ganz im Zeichen von »Mensch und Umwelt«. Es ist der größte Bereich des Festivals und ganz dem Klima- und Naturschutz gewidmet. In seinem Zentrum am Prof.-Huber-Platz, die Charivari Hauptbühne, auf der am Samstagabend die schon legendäre Headphone-Party über die Bühne geht.

Auf dem sogenannten »Marktplatz Umweltbildung« präsentiert das Bayerische Umweltministerium verschiedene Organisationen und Initiativen, die den Nachhaltigkeitsgedanken an alle Generationen herantragen wollen.

Daneben, zwischen Siegestor und Geschwister-Scholl-Platz, der große FairWert Basar. Es handelt sich um eine Shopping-Zone, in der sogenannte »Local Dealers« ihre biologisch, fair und selbsterzeugten Produkte anbieten.

Der »Fahrradbereich« von der Theresien- bis zur Schelling­straße ist wiederum für alle reserviert, die das Radln für die schönste Nebensache der Welt halten. Im Programm ein Testparcours, Slowbiking-Wettbewerbe, bis hin zur Vorführung von Bambusfahrrädern.

Und was wäre ein Festival ohne Musik?
Auf fünf Bühnen ist für jeden Geschmack etwas dabei. So etwa Salsa-Rhythmen und HipHop Beats auf der Tanzbühne, aufstrebende Indie-Rock Bands auf der M94.5-Bühne oder Big Band Sound auf dem großen Podium am Odeonsplatz. Dort will die Aktion »BioErleben« auch einen Einblick in gesunde und biologische Ernährung geben. Bei Kochshows kann Profiköchen über die Schulter geblickt werden und mit Kindern dürfte hier der Abstecher in den Nutztiergarten auf große Zustimmung stoßen. Wer dann eine Pause von all dem Trubel benötigt, kann die »Green-City-Insel« am Siegestor besuchen. Hier gibt es gute Laune unter Palmen und frisch gepresste Säfte.

Apropos: Neu in diesem Jahr ist die »Green City Life Leselounge«. Einfach hinlegen und schmökern. Oder gleich die Literaturbühne, etwa auf Höhe Leopoldstraße/Ecke Georgenstraße aufsuchen. Hier werden unter anderem Lesungen mit Moses Wolff, Musik von den Chartbreakers und Kabarett mit Maria Peschek und Helmut Dauner geboten. Am Sonntag gegen 16:30 Uhr ist dort auch ein öffentliches Gespräch mit Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter vorgesehen. Das Thema: »Miteinander in der Stadt.«

Bleibt also nur noch zu hoffen, dass am Samstag und Sonntag auch das Wetter mitspielt.

Artikel vom 07.09.2016
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