Oberschleißheim · Der Bürgermeister informiert

Ausgabe 09/2016

Christian Kuchlbauer,   Erster Bürgermeister

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, auch wenn im Moment relative Ruhe in Sachen Flüchtlingskrise herrscht und kaum Asylsuchende bei uns ankommen (während gleichwohl unverändert viele Flüchtlinge, v.a. aus Afrika, über die Mittelmeerroute in Italien ankommen), ist das Thema nach wie vor aktuell.

Die politischen Krisen und Umwälzungen im Nahen Osten und in der Türkei, dürfen überdies als sehr besorgniserregend gelten, zumal die weltweiten Probleme ohnehin nicht gelöst sind. Somit ist durchaus weiterhin damit zu rechnen, dass sich Menschen auf die Reise nach Deutschland machen.

Zu diesem Thema hat sich Oberschleißheim von Anfang an aktiv eingebracht, und nun gibt es neue Hoffnung für eine dauerhafte Bleibe für die seit 2015 in der Containerunterkunft am Heuweg untergebrachten Asylbewerber. Die schon lange geplante und avisierte Unterkunft in Holzständerbauweise mit 256 Plätzen am Holzgarten in der Bahnhofstraße ist nach längerem Stillstand von Seiten des Freistaats Bayern nun endlich freigegeben. Bis sie dann letztendlich auch realisiert wird, können noch einige Monate vergehen. Selbstverständlich werde ich Sie über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

In diesem Zusammenhang noch ein Hinweis: Der Helferkreis Asyl sucht auch weiterhin engagierte Helfer, die das Team bei den ständig wachsenden Aufgaben unterstützen und entlasten. Es geht dabei v. a. um Bürotätigkeiten wie Unterstützung der Bewohner bei der Suche nach Arbeit und Wohnraum sowie IT-Hilfe. Danke allen fleißigen jetzigen und künftigen Helfern für Ihren wertvollen Einsatz!

Bemerkenswertes gibt es zum Thema junge Flüchtlinge von der Jugendbegegnungsstätte des Landkreises München in Oberschleißheim zu vermelden, die seit Anfang Juli den Namen des verdienten Altlandrats Heiner Janik trägt. Er hatte sich sehr um die Völkerverständigung mit Polen verdient gemacht, und tatsächlich ist das Gelände, auf dem sich die Jugendbegegnungsstätte befindet, und das ehemals der Ost-West-Preußen-Stiftung gehörte, historisch bedeutsam: Es befindet sich dort eine Mahnanlage für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Seit Anfang 2010 betreibt dort der Kreisjugendring München-Land sehr erfolgreich Bildungsarbeit mit Jugendlichen aus aller Welt. In jüngster Zeit wurden auch jugendliche Asylbewerber, die ohne Angehörige nach Deutschland gekommen sind, beherbergt.

Im vergangenen Jahr wurde nun ein besonderes Integrationsprojekt gestartet, das die jungen Flüchtlinge zu einer Berufsausbildung befähigen soll. Dieses Projekt wird im kommenden Schuljahr zum so genannten »Future Campus« ausgebaut. Hier können dann bis zu 80 Jugendliche einen Hauptschulabschluss machen.

Das Nebeneinander der jungen Flüchtlinge und der jugendlichen Besucher, die für politische und kulturelle Bildungsangebote aus vielen Ländern nach Oberschleißheim kommen, ist für beide Seiten eine wertvolle Erfahrung. Die Einrichtung mit ihrem offenen Konzept und den Werkstätten, in denen professionell gearbeitet werden kann, ist deutschlandweit wohl einmalig.

Zum Thema Bildung gibt es weiterhin noch erfreuliche Neuigkeiten für die Berglwaldschule: Vor zwei Jahren wurden Übergangsklassen eingerichtet, die Schülerinnen und Schülern vor allem Deutschkenntnisse vermitteln, um sie möglichst schnell in die Regelklassen aufnehmen zu können. Nicht nur Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien werden von einem engagierten Lehrerteam fit gemacht für den weiteren Schulbesuch.

Um nun auch bei den Hausaufgaben qualifiziert unterstützen zu können und Schwerpunkte im Bereich freizeitpädagogischer Bildungsangebote, der Vermittlung von Wertvorstellungen und sozialem Training zu setzen, wird eine dieser Klassen ab dem kommenden Schuljahr als gebundene Ganztagsklasse weitergeführt. Glücklicherweise wurde die Berglwaldschule bei der Vergabe von Fördermitteln berücksichtigt. Dadurch kann den Jugendlichen ein noch besserer Start in Ausbildung und Beruf vermittelt werden.

Bei der Grundschule Parksiedlung wurde im Zuge der Vorbereitungsarbeiten für den geplanten Anbau eines Horts festgestellt, dass zusätzliche Brandschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, um den aktuellen Bestimmungen zu genügen. Die ersten Maßnahmen wurden in den Ferien umgesetzt (z.B. neue Brandmeldeanlage), so dass der Schulbetrieb im neuen Schuljahr ohne größere Beeinträchtigungen weitergehen kann. Über alles weitere werde ich Sie zeitnah informieren.

Erfreulich ist ferner, dass der Rückumzug des Kindergartens »Regenbogenhaus« Anfang August problemlos über die Bühne gegangen ist und die Kinder und Erzieherinnen nun endlich wieder ihr Stammhaus in Beschlag nehmen können.

Ich freue mich für die Kinder, und wünsche allen Kindern, Lehrern und Erziehern einen guten Start ins bald beginnende neue Schuljahr!

Herzliche Grüße,

Ihr Christian Kuchlbauer Erster Bürgermeister

Artikel vom 05.09.2016
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