Touren durch die Welt des Gerstensaftes

Abwechslungsreiches Programm im Münchner Stadtmuseum

Bei den neuen Führungen der Bierausstellung wird diesmal nicht nur der Durst nach Informationen gestillt.  	Foto: Stadtmuseum

Bei den neuen Führungen der Bierausstellung wird diesmal nicht nur der Durst nach Informationen gestillt. Foto: Stadtmuseum

Altstadt · »500 Jahre Reinheitsgebot in Bayern – mehr als 500 Jahre Münchner Bier und Münchner Brauereien«.

Unter diesem Motto spürt das Münchner Stadtmuseum in der Jubiläumsausstellung »Bier. Macht.München« noch bis zum 8. Januar nächsten Jahres dem Einfluss des Gerstensaftes auf die Entwicklung der bayerischen Landeshauptstadt bis in die Gegenwart nach.

Auf rund 800 Quadratmetern werden am St.-Jakobs-Platz etwa 700 Exponate gezeigt, die sich alle mit dem Thema »Münchner Bier und seine Brauereien« beschäftigen. Dabei wird auch beleuchtet, wie das Bier in der Historie die Stadtkultur, die Gesellschaft, die Politik und die Kunst beeinflusst hat. Begleitend zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmen- und Führungsprogramm mit Diskussionen, Festen, Vorträgen und Touren im, sowie außerhalb des Stadtmuseums, bei denen in dieser Woche ein paar besondere Schmankerl warten. So am Mittwoch, 14. September, um 16:30. Augustinerpater Felix Meckl führt im Münchner Stadtmuseum bei einer Feierabend-Tour zu den Augustinern von früher und heute. Nach einem Besuch der Ausstellung geht es weiter zur alten Klosterkirche in der Neuhauser Straße mit anschließender Einkehr beim Klosterwirt. Der Eintritt beträgt 7 Euro, (ermäßigt) 3,50 Euro, die Führungsgebühr 8 Euro, direkt an den Dozenten. Ein Teil der Führungsgebühr geht vom Augustiner Kloster als Spende an eine Einrichtung der Suchtprävention ab. Dauer: etwa 2,5 Sunden. Hier ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Anmeldung unter: fuehrung.stadtmuseum@muenchen.de oder der Tel-Nr. 089-233-27979.

Am Abend desselben Tages unter dem Titel »An jedem Eck a Gaudi. Volkssänger, Salvator, Kasperl und Bier« ein besonders Schmankerl: Andreas Koll, der selbst im Unterhaltungsprogramm »Um a Fünferl a Durcheinand« auftritt, stellt um 18.30 Uhr die Welt der Volkssänger vor. Gerade diese Künstler waren ja Unterhalter einer rasch wachsenden Stadtgesellschaft. Das Leben im München des späten 19. Jahrhunderts, besonders in den Vorstädten, war hart, Schlafplätze rar. Die meisten Münchner arbeiteten als Tagelöhner und viele vermieteten ihr Bett während der Arbeit an Schlafgänger.

Das Wirtshaus ist in dieser Zeit Zufluchtsort vor dem Elend und Treffpunkt der Gestrandeten. Dort trifft eine durch ländliche Erfahrungen geprägte Welt auf eine städtische Wirklichkeit. So entsteht eine neue Bevölkerungsschicht mit eigenen Lebensweisen, Hoffnungen und Bedürfnissen.

Die Volkssänger, die wie so vieles in München ursprünglich aus Wien kamen, galten als die Popstars von gestern, und ihre Aufgabe war es, auf humoristische Weise die Lebenswirklichkeit der Menschen darzustellen. Volkssänger waren Komödianten und Komiker, ihr Reich waren die volkstümlichen Vergnügungsstätten der einfachen Leute.

Andreas Koll, der übrigens auch die Sammlung des »Valentin-Karlstadt Musäums« betreut, lässt die alten Zeiten im 1. Stock nocheinmal Revue passieren. Die Ausstellung »BIER.MACHT.MÜNCHEN« ist an diesem Abend bis 20 Uhr geöffnet.

Das Abendticket (inkl. Ausstellung und Programm) kostet 3,50 Euro Regulär ist das Stadtmuseum von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ins Museum beträgt für Erwachsene sieben Euro, Personen unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Artikel vom 05.09.2016
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