Polizei zum »Anfassen«

Kontaktbeamte sind wichtige Ansprechpartner in Moosach

Welche Hilfsmittel darf man im Ernstfall wirklich nutzen? Polizeihauptkommissar Gerhard Endl (rechts) informierte im Polizei-Kursus im vergangenen November in der Moosacher Polizeiinspektion darüber. Foto: Archiv/ch

Welche Hilfsmittel darf man im Ernstfall wirklich nutzen? Polizeihauptkommissar Gerhard Endl (rechts) informierte im Polizei-Kursus im vergangenen November in der Moosacher Polizeiinspektion darüber. Foto: Archiv/ch

Moosach · Im Stadtteil unterwegs und immer ein offenes Ohr: Die Kontaktbeamten der Polizei sind häufig die ersten Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, denen Ungewöhnliches aufgefallen ist.

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So auch in Moosach. »Besonders ältere Menschen haben gern den persönlichen Kontakt und wenden sich mit Anliegen an die Kontaktbeamten. Es zählt jedoch immer der Grundsatz: 110», berichtet Felix Ferstl, Leiter des Kontaktbereichs (KEEJ) bei der Polizeiinspektion Moosach (PI 44).

Deutliche Präsenz im Stadtteil

Den Beamten sei es ein Anliegen, den bereits bestehenden, guten Kontakt zu ihren Bürgern zu pflegen und auszubauen, heißt es aus der PI. Dazu gehöre auch eine deutlich sichtbare Präsenz der Polizei auf der Straße. Für diese wichtige polizeiliche Aufgabe besteht bei der PI 44 ein eigener sogenannter »Kontaktbereich«. Aufgrund von ruhestandsbedingten Abgängen und internen Stellenwechseln musste der Kontaktbereich umstrukturiert werden. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden neue Kolleginnen und Kollegen in die Materie eingearbeitet.

Neben dem Leiter des Kontaktbereichs verrichten dort sieben Kontaktbeamte ihren Dienst. Jeder von ihnen ist für einen bestimmten Bereich der Stadtteile Moosach, Allach, Untermenzing und Ludwigsfeld zuständig. Die Beamten tragen Uniform und sind so für die Bürger erkennbar.

Prinzipiell gilt: Der Kontaktbereich zeichnet sich vor allem durch die langfristige Zugehörigkeit des Personals aus. Die Beamten sollen nach Möglichkeit über Jahre hinweg ihr festes Gebiet betreuen und so zu vertrauten Gesichtern für die Bewohner werden. Schwerpunktmäßig sind die Kontaktbeamten jedoch Ansprechpartner für verdächtige Wahrnehmungen oder sonstige polizeilich relevante Beobachtungen im zugewiesenen Stadtteil. Sie beraten in allgemein polizeilichen Fragen und pflegen Kontakte zu ansässigen Unternehmen und Gewerbetreibenden.

Guter Kontakt zu Schulen

Kontaktbeamte sind auch im Einsatz als Schulverbindungsbeamte – in Abstimmung mit den »Jugendbeamten«. Eine weitere wichtige Aufgabe ist das Schulwegtraining und der Besuch der Polizeiinspektion mit Schulanfängern/Kindergärten. Ferstl: Dabei werden in der Regel mit Vorschulkindern kurz vor dem Schul- oder Ferienbeginn und in Verbindung mit einer Besichtigung der Polizeiwache Situationen im Straßenverkehr – wie die Überquerung eines Zebrastreifens – geübt. Darüber hinaus führen die Kontaktbeamten auch regelmäßig den »Polizei-Kursus für Zivilcourage und Selbstsicherheit« durch.

Wie verhält man sich in Gefahrensituationen? Darf man Hilfsmittel zur Abwehr einsetzen und wenn ja, welche? Um diese und viele weitere Fragen dreht sich der Kursus. Und der nächste Termin dafür steht bereits fest: Am 27. Oktober können sich Interessierte jedes Alters von 18 bis 21 Uhr in der Polizeiinspektion Moosach an der Puchheimer Straße 14 informieren. Die Anmeldung wird erbeten unter Telefon 0 89 / 1 49 82-0 oder -131, ansonsten kann man sich auch schriftlich oder bei seinem Kontaktbeamten anmelden. Die Teilnehmer werden etwa eine Woche vor dem Kursus noch einmal schriftlich eingeladen.

Eine weitere Aufgabe des Kontaktbereichs sind die Opfernachsorgen nach Einbrüchen, Trickdiebstählen/-betrügereien oder Gewaltdelikten. Immer wieder gebe es Fälle, bei denen Menschen länger unter den Folgen einer Straftat leiden. Hier erklärt Ferstl: »Wir kümmern uns dann um die Opfer.« So wird kurze Zeit nach dem Vorfall nochmal Kontakt zu den Betroffenen aufgenommen. Bei Einbrüchen werden auch Tipps zur Prävention gegeben.

Aufklärungsarbeit beispielsweise zum Einbruchsschutz leisten die Kontaktbeamten regelmäßig an Infoständen. Wichtiges Thema derzeit sind die falschen Polizisten oder Handwerker, die die Stadtteile unsicher machen. Für solche Betrugsmaschen wolle man die Bürgerinnen und Bürger sensibilisieren, so Ferstl. Christine Henze

Artikel vom 31.08.2016
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