Das lange Warten aufs Löschfahrzeug

»Harthausen 41/1« zu bestellen, war offenbar ein zeitraubender Akt

Es blitzt und blinkt und ist auf dem neuesten Stand: Das neue Löschfahrzeug LF 20 für die Feuerwehr Harthausen. Foto: VA

Es blitzt und blinkt und ist auf dem neuesten Stand: Das neue Löschfahrzeug LF 20 für die Feuerwehr Harthausen. Foto: VA

Harthausen · Die Freiwillige Feuerwehr Harthausen ist stolz auf ihr neues Löschfahrzeug LF 20 mit dem Funkrufnamen Harthausen 41/1. Bis zur Auslieferung war es aber auch ein langer Weg: Bereits im Januar 2015 wurde der Auftrag europaweit ausgeschrieben.

Es erfolgte eine gemeinsame Beschaffung mit der Feuerwehr Putzbrunn, denn der staatliche Zuschuss wird um jeweils 10.000 Euro erhöht, wenn beide Fahrzeuge und ihre Beladung gleich sind. Auch ist die Verhandlungsbasis mit den Firmen bei einer Bestellung von zwei gleichen Fahrzeugen günstiger. Obwohl eine gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Wehren besteht, benötigte man doch einige Besprechungstermine, bis man sich auf den Fahrzeugtyp einigen konnte. Dazwischen erfolgten mehrere Besichtigungen bei den einzelnen Anbietern. Nach der Bestellung wurde dann bekannt, dass zwischen einzelnen Regierungsbezirken in Bayern unterschiedliche Meinungen über die Zuschusskriterien bestehen. Nach mehreren Gesprächen wurde die Bezuschussung für einen 2.500 Liter-Löschwassertank und die Erhöhung des zulässigen Gesamtgewichts auf 15,5 Tonnen erteilt. Die Bestellung wurde also geändert.

Immerhin: Während der Diskussionsphase wurde der staatliche Zuschuss von 80.000 auf 100.000 Euro pro Fahrzeug erhöht. Während der Herstellung des Aufbaus waren dann mehrere Termine bei der Firma in Giengen notwendig. Kommandant Markus Mende und sein Stellvertreter Georg Schachtner reisten ins Werk und ließen sich in die Besonderheit des Fahrerzeuges einweisen. Als das neuen Fahrzeug endlich in Harthausen ankam, versammelte sich gleich eine größere Menge beim Feuerwehrgerätehaus. Nicht nur Feuerwehrangehörige waren unter den Schaulustigen.

Bei dem neuen Fahrzeug handelt es sich um ein Löschfahrzeug, das wegen der großen Wasserreserve für Brandeinsätze als Erstfahrzeug verwendet wird. Der MAN TGM 13.290 hat einen Hubraum von 6.871 cbm und 213 KW. Das Fahrzeug ist mit Allrad und einem automatischen Getriebe ausgestattet und hat Platz für neun Personen. Es kostet einschließlich Beladung rund 360.000 Euro. Nach Abzug der Fördermittel entfallen auf die Gemeinde rund 250.000 Euro. Die Anschaffung war schon mehrere Jahre im Gemeindekonzept, war aber wegen finanzieller Engpässe ein paar Mal gecancelt worden. Für die Mannschaft folgen jetzt intensive Tage der Einweisung und praktischen Ausbildung. Bei der Feuerwehr Harthausen besitzen 18 Feuerwehrangehörige die dazu notwendige Fahrerlaubnis der Klasse 2 beziehungsweise C. Der Kommandant will, dass es bald 30 sind.

Die Einweihung des Fahrzeuges soll nach den Sommerferien mit einem kleinen Fest des Feuerwehrvereins erfolgen. Natürlich wird das Schmuckstück dabei zu besichtigen sein. Kommandant Mende schätzt, dass er für die ganze Beschaffungsprozedur sicherlich rund drei Wochen Urlaub geopfert hat. Das neue Fahrzeug ersetzt das 42 Jahre alte Löschfahrzeug LF 8. Laut Mende war das Fahrzeug seit den Neunzigerjahren ein »Bastelobjekt.« Damals habe er bereits seinen Vater unterstützt, der zu dieser Zeit Gerätewart war. Er wisse gar nicht mehr, wie viel Bleche er eingeschweißt und wie viele Reparaturen er vorgenommen habe: »Beim TÜV hatten sie schon Tränen in den Augen, wenn wir vorfuhren«, erinnet sich der Kommandant scherzhaft.

Artikel vom 10.08.2016
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