Tastenzauber im Lenbachhaus

München · Ausnahme-Pianisten mit swingendem US-Sound

Der junge Oberbayer Tommy Weiß wird als echter Geheimtipp gehandelt.	Foto: Künstlerhaus

Der junge Oberbayer Tommy Weiß wird als echter Geheimtipp gehandelt. Foto: Künstlerhaus

München · Ein Sprichwort aus New Orleans sagt: »Pianoplayers rarely ever play together«. Übersetzt: Pianisten spielen selten miteinander. Nicht so beim 2. Münchner Pianistenfestival im Künstlerhaus am Freitag, dem 12. August.

Dann geben sich fünf der besten Pianisten aus den Stilen Blues, Boogie Woogie, Rag, Swing und New Orleans Piano die Tasten in die Hand. Im wahrsten Sinne, denn gespielt wird hauptsächlich miteinander, also an zwei Flügeln.

Christian Willisohn zählt heute zu den herausragenden Persönlichkeiten der Deutschen Tastenszene. Bei ihm verbinden sich Kreativität und eine überlegene Virtuosität zu höchster Musikalität. Die Kompositionen des Pianisten und Sängers basieren auf den ursprünglichen Wurzeln des Blues und führen die Zuhörer zu dessen unzähligen Facetten.

Willisohn erspielte sich auf Festivals wie Montreux, Den Haag, Ascona, Nyon, Luzern, Kopenhagen, Breda, Burghausen, Wien, München, Hamburg, Lyon, Paris, Barcelona, Zypern, New York, Chicago, New Orleans, Sydney, Auckland, etc. eine große Fangemeinde.

Ein echter Geheimtipp ist wiederum Tommy Weiß. Der junge Oberbayer tritt kaum in der Öffentlichkeit auf. Wenn er aber dann mal auf einer Bühne zu hören ist, sorgt er für Staunen. Die besondere Vorliebe dieses Tastenzauberers gilt dem Ragtime- und Stride-Piano des frühen 20. Jahrhunderts. Jan Luley aus Bad Hersfeld ist ein Meister des New Orleans Piano Stils. Über zehn Jahre war er Pianist von Deutschlands ältester Jazzband, der Barrelhouse Jazzband aus Frankfurt. Solo konzentriert sich Luley auf Grooves aus New Orleans.

Patrick Smet aus Belgien vertritt die klassischen Boogie Woogie Heroen der 1930er Jahre Albert Ammons, Pete Johnson und Meade Lux Lewis. Eigentlich wollte der pensionierte Lehrer nie öffentlich spielen. Weil seine Fertigkeiten am Klavier aber dafür viel zu schade sind, ließ er sich vom Publikumszuspruch davon überzeugen, damit bei Festivals wie in Frankreich, England und Skandinavien zu begeistern.

Gastgeber und musikalischer Leiter des Pianistenfestivals ist Christian Christl, der eigentlich aus Freising stammt, aber heute im Ruhrpott lebt. Er bevorzugt das Blues-Piano aus den frühen Barrelhouses und Spelunken, als man diesen rhythmischen Stil am Klavier noch nicht »Boogie Woogie« nannte. Beginn ist 19.30 Uhr im Großen Saal des Münchner Künstlerhauses am Lenbachplatz 8. Karten im Vorverkauf für 35 Euro, an der Abendkasse: 39 Euro.

Artikel vom 10.08.2016
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