Der Odeonsplatz als Wohnzimmer

Vom 11. bis 14. August ist in München wieder »Stadtlesen« angesagt

Von Dienstag bis Sonntag wird der Odeonsplatz zu einer öffentlichen Bibliothek in die alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind 	Foto: Innovationswerkstatt

Von Dienstag bis Sonntag wird der Odeonsplatz zu einer öffentlichen Bibliothek in die alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind Foto: Innovationswerkstatt

Altstadt · Auf die Bücher, fertig, los: Die Aktion »StadtLesen« verwandelt den Odeonsplatz vom 11. bis zum 14. August wieder in eine gemütliche Leseoase. Über 3000 Bücher aus allen Genres und bequeme Lesemöbel stehen für alle Bürger zum Schmökern bereit. Alles unter freiem Himmel und alles bei freiem Eintritt.

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Ein kurzes Aussteigen aus dem Alltag und ein Eintauchen in andere Welten, Köpfe und Gedanken mitten im urbanen Raum: Dieser Lesegenuss der ganz anderen Art hat in den letzten sieben Jahren viele tausende Menschen begeistert.

»Wir wollen zeigen, dass Lesen genussvoll ist«, erklärt Sebastian Mettler, Initiator von StadtLesen und Chef der Salzburger Innovationswerkstatt, das Kulturprojekt. Denn »Lesen bringt nicht nur eine Welt in den Kopf, lesen IST eine Welt im Kopf; eine ganz individuell erdachte. Ich wünsche mir viel Welt im Kopf!«

Freitag heißt das Motto Integration

Der Erfolg gibt der Leseförderungs- und Lesegenusstour Recht. Was 2009 mit neun österreichischen Partnerstädten begann, tourt mittlerweile als groß angelegter Lese-Event durch drei europäische Länder. 1,4 Millionen Menschen konnten im Vorjahr im Laufe der Tour zum Schmökern verführt werden und 214 Städte wurden als »StadtLesestädte« nominiert.

In diesem Jahr wird das Lesewohnzimmer in 22 ausgewählten europäischen Städten Halt machen. So wird Wien, Berlin, St. Gallen aber auch Trier, Freiburg im Breisgau oder Stuttgart zum (Stadt)Lesen verführt.

In München ist StadtLesen heuer traditionellerweise am geschichtsträchtigen Odeonsplatz zu Gast, den es täglich von 9 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit in ein kommunikatives Lesewohnzimmer verwandelt. Von Donnerstag bis Sonntag steht dort alles im Zeichen der Lesefreude: Ein Buch am Bücherturm aussuchen, sich einen Sitzsack schnappen und eintauchen ins Buchstabenmeer – das ist StadtLesen. Warme Decken liegen für kühlere Leseabende bereit und Sonnenschirme spenden tagsüber Schatten. Am Readers Corner darf aus eigenen Werken gelesen werden.

Der Freitag steht unter dem Motto der Integration. Alle Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund sind eingeladen, in ihrer Muttersprache selbst verfasste Texte zu präsentieren. StadtLesen wird so zur interkulturellen Bühne der Völkerverständigung.

Am Sonntag ist Familienlesetag: Dann ist Kinder- und Jugendliteratur verstärkt in den Büchertürmen zu finden. Die Kleinen dürfen hemmungslos schmökern und alle Eltern sind eingeladen, vorzulesen.

»Lesen bereichert«
Münchens OB Dieter Reiter übers »StadtLesen«:
»Wer liest, lernt sich und andere besser kennen; wer liest, kennt keine Langeweile, sondern erlebt Abenteuer; wer liest, bereichert sein Leben und empfindet mit anderen Menschen mit. Und wer sich in andere einzufühlen vermag, der kann sich leicht ausmalen, wie es wäre, in deren Lage zu sein und wird etwa ihrem Leid nicht gleichgültig gegenüberstehen. So befähigt uns das Lesen nicht zuletzt auch zur sozialen Fantasie und ist in dieser Form ein wichtiges Bollwerk gegen die Unmenschlichkeit – etwas, das in diesen Tagen gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Auch in diesem Sinne begrüße ich das Lesefestival StadtLesen 2016, das hier bereits zum fünften Mal stattfindet, ganz herzlich in München und wünsche der Veranstaltung auf dem Odeonsplatz einen vollen Erfolg«!

Artikel vom 10.08.2016
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