Ein Kommentar von Alfons Seeler

Versuchte Irreführung

Ziel von Täuschungsversuchen: Unparteiische im Fußball. Foto: A. Wild

Ziel von Täuschungsversuchen: Unparteiische im Fußball. Foto: A. Wild

München-Giesing-Garching · Der VfR Garching überzeugte gegen den TSV 1860 München II mit einer starken kämpferischen Leistung und hätte für sein Engagement am Ende einen Punkt verdient gehabt. Leider dämpften die Schwarz-Weißen diesen positiven Eindruck durch fortwährend unsportliches Reklamieren beim Schiedsrichtergespann und eine Fülle an theatralischen Täuschungsversuchen, um an Freistöße in Tornähe oder einen Elfmeter zu gelangen.

Währenddessen wurde auf der Garchinger Bank vehement versucht, mit »Rumpelstilzchen-Einlagen« die Stimmung anzuheizen und nach dem Anschlusstor den Druck auf den Unparteiischen zu erhöhen. Beim Klub aus dem Münchner Norden mag man diese Versuche als ausgebufft empfinden und für ein Zeichen von Cleverness und Professionalität halten. Den Beobachter berührte dieses Verhalten unangenehm. Zumal die Mannschaft von Trainer Daniel Weber mit ihrem ansonsten erfrischenden Fußballstil so eine Strategie überhaupt nicht nötig hat.

Wenn im Eifer des Gefechts die Emotionen kurz einmal hoch kochen oder ein Spieler versucht ein Foul »zu ziehen«, wie das im Fußballerjargon gerne genannt wird, ist dagegen nichts zu sagen – das ist Teil des Spiels. In der geballten Häufigkeit mit der dies beim VfR Garching am Samstag geschah, muss man leider eine Zielintention und eine taktische Überlegung dahinter unterstellen und die ist nicht clever, sondern schlicht unsportlich. Den Garchingern ist zu wünschen, dass dies ein einmaliger Ausrutscher und der Hitze eines Derbys geschuldet war.

Alfons Seeler

Artikel vom 08.08.2016
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