Tanz in den Morgen

Lehel · Der legendäre »Kocherlball« am 17.

Beim »Kocherlball« geht es am Chinesischen Turm in den frühen Morgenstunden rund. 	Foto: Jakob Berr

Beim »Kocherlball« geht es am Chinesischen Turm in den frühen Morgenstunden rund. Foto: Jakob Berr

Lehel · Hoffentlich hält das Wetter, sonst muss auf den 24. Juli verschoben werden. Regulär ist der »Kocherlball« am Chinesischen Turm auf Sonntag, 17. Juli, terminiert. Und Kenner wissen, dass es sich mehr als lohnt, schon zwischen sechs und zehn Uhr in der Frühe vorort zu sein.

Denn der »Kocherlball« ist die größte Volkstanzveranstaltung in München. Viele Besucher kommen sogar schon Stunden vor dem offiziellen Beginn, denn die Wartezeit bei Kerzenschein und gemütlicher Brotzeit besitzt mittlerweile Kultstatus. Und spätestens, wenn die »Fledermaus-Quadrille« von Johann Strauss Sohn auf der Tanzfläche erklingt, gibt es kein Halten mehr. Denn dann wird die »Münchner Francaise« getanzt, zu der die Paare, meist in Tracht, unter Anleitung der Tanzmeister Katharina Mayer und Magnus Kaindl alles geben. Da zahlt sich ein frühes Erscheinen dann doppelt aus, weil man die Chance auf einen der begehrten Sitzplätze erhöht. Seinen Ursprung hat der Münchner »Kocherlball« im Jahre 1880. Weil die Hausangestellten und Bediensteten nicht viel Freizeit hatten, traf man sich schon im Morgengrauen um vor Beginn der Arbeit zu tanzen und zu feiern. Bis zu 8000 Dienstmädchen, Hausdiener, Soldaten, Köchinnen und Köche schwangen damals ihr Tanzbein beim Kocherlball. Der Vorteil heute: Kaum einer muss am Sonntagmorgen um 10 Uhr wieder nach Hause zur Herrschaft, sondern kann das Fest in der Vormittagssonne am Chinesischen Turm ausklingen lassen. Und wer zuvor gar nicht erst ins Bett gegangen ist, kann am Schwabinger Bach eine Runde im Schatten schlummern.

Artikel vom 11.07.2016
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