Es war einmal ....

Harlaching · Vom Schandfleck an der Hochleite zum Kleinod & Eventlocation

Drei Jahre mühevolle Arbeit brauchte es Mitte der 90er Jahre, um aus dem ehemaligen Schandfleck ein wahres Kleinod zu machen.	Foto: VA

Drei Jahre mühevolle Arbeit brauchte es Mitte der 90er Jahre, um aus dem ehemaligen Schandfleck ein wahres Kleinod zu machen. Foto: VA

Harlaching · Wer heute an der Hochleite spazieren geht und dabei das Lola Montez-Haus in direkter Nachbarschaft des Biergartens Menterschwaige entdeckt, kann sich kaum vorstellen, welcher Schandfleck das heutige Kleinod bis Ende der 90er Jahre war.

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50 Jahre stand das Lola-Montez-Haus unbewohnt da und wurde schließlich unter anderem als »Müllhalde« missbraucht, was sogar zu einer Anhörung im Stadtrat führte, da sich Passanten von dem zunehmenden Gestank stark belästigt fühlten. Ein Abriss des maroden Häuschens war zum Glück aus Denkmalschutzgründen ausgeschlossen.

Lange Zeit gab es niemanden, der sich der Ruine annehmen wollte. Mitte der 90er Jahre fand sich dann endlich ein Käufer, der dem ehemaligen Liebesnest des Bayerischen Königs und seiner Tänzerin wieder Leben einhauchen wollte. Die damalige Presse titelte daraufhin euphorisch: »Retter des Lola Montez-Hauses gefunden!«. Doch bis zum Happy End war es noch ein weiter und steiniger Weg. Der Unrat, der sich in vielen Jahren ansgesammelt hatte, musste schließlich mit 15 (!) Containern mühevoll entsorgt werden, bevor man die Restaurierungsmaßnahmen überhaupt in Angriff nehmen konnte. In drei Jahren wurden mühevoll alle einzelnen Gewerke im Haus zusammengetragen, renoviert und wieder neu aufgebaut. Den Bauherren plagten während dieser Phase nicht selten große Sorgen, ob das Projekt überhaupt durchführbar sei, denn die Auflagen des Denkmalschutzes beim Wiederaufbau des Hauses waren immens.

Am 3. Juni 1999 war es dann endlich soweit. Das Salettl erstrahlte im einen nicht vorstellenbaren Glanz und hunderte Ehrengäste zeigten sich tief beindruckt von dem im Schweizer Bauernhausstil rekonsturierten Haus. Der damalige Oberbürgermeister Christian Ude erklärte anlässlich der Eröffnung: »Der bayerische König, ein gschlamptertes Verhältnis, da findet sich doch Bayern im Brennglas der Weltgeschichte wieder.«

Heute steht das Lola Montez-Haus, in dem der über beide Ohren verliebte König Ludwig I. seine Zeit mit der schönen Lola Montez verbrachte, auf Anfrage (Tel. 0 89 / 2 42 27 40) und immer sonntags ab 14 Uhr für Besucher offen.

Das Lola Montez-Haus war ursprünglich das Zuhause des königlichen Hufschmieds, seiner Frau und deren vier Kindern. Dort lebte Lola Montez einige Zeit (1846 – 1848), da der König seine Geliebte vor der tobenden Öffentlichkeit verstecken musste. Die Liebesgeschichte, die in Bayern eine Revolution auslöste, ist auch in dem zauberhaften Häuschen auf Schritt und Tritt präsent. Das Haus wird aber nicht als Museum genutzt, sondern dient einer Vielzahl von privaten und Firmen-Festen wie Geburtstagen, Hochzeiten oder Empfängen als ganz besondere Event-Location.

Der einmalige Flair des königlichen Liebesnestes liegt noch in der Luft und sorgte bei den bislang rund 300 Gastgebern und deren Gästen für einhellige Begeisterung. Nur sieben Kilometer vom Münchner Marienplatz wird so wieder Geschichte geschrieben, von glücklichen Paaren, begeisterten Jubilaren und ausgeslassenen Gesellschaften. Das Credo, »immer nur eine Gesellschaft für einen Tag«, bedeutet eine besondere Form des intimen Beisammenseins in einer sehr positiven Stimmung für die Veranstalter. »Kommen Sie, und überzeugen Sie sich selbst von der Einzigartigkeit dieses Hauses«, lädt Professor Frank Wiedenmann alle Interessenten ein.

Mehr zum Angebot des Lola-Montez-Hauses erfahren Sie im Internet unter www.lola-montez.com

Artikel vom 22.06.2016
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